Gegen das Sparpaket der Baselbieter Regierung im Bildungsbereich haben am Freitag Lehrpersonen in Liestal, Birsfelden und Muttenz protestiert. In Muttenz, wo etwa 200 Personen demonstrierten, legten Lehrkräfte – während des Unterrichts – eine Protestpause ein.
Laut der Gewerkschaft vpod nahmen in Muttenz fünf Primar- und drei Sekundarschulen, in Liestal zwei Sekundarschulen und in Birsfelden acht Kindergärten, drei Primarschulen und eine Sekundarschule an der Aktion teil. In Muttenzer Primarschulen führten die Lehrkräfte ab 11.30 Uhr, während der Unterrichtszeit, auf dem Schulhof eine Protestpause durch.
Im Schulhaus Breite etwa wurden die Schulkinder während der Protestpause auf den Hof geschickt. Dort standen die Lehrer und Lehrerinnen in einem Kreis. Ab 12 Uhr marschierten dann alle Muttenzer Lehrkräfte auf den Gemeindeplatz, wo schliesslich – gemäss einer Schätzung der Polizei – rund 200 Personen demonstrierten.
„Nicht sparen, gute Schule bewahren“, „Keine überfüllten Klassen“ oder „Ihr könnt eure Suppe selber auslöffeln, wir tun es nicht“ hiess es etwa auf Plakaten und Kartonschultafeln. In Ansprachen wehrten sich Lehrkräfte gegen die Vergrösserung von Klassen, die Erhöhung von Pflichtlektionen, Kürzungen bei Freifächern und Lohnabbau.
Nicht mehr alles akzeptieren
„Wir wollen uns nicht mehr alles gefallen lassen“, sagte Lehrer Thomas Wilde. Die Lehrkräfte müssten nun ein Zeichen setzen. Die Arbeitsbelastung der Lehrpersonen steige ständig. Parallel dazu würden auch die Ansprüche von Politik und Eltern an die Schulen immer höher.
Ein Flächenbrand ziehe über den Kanton Baselland, sagte Christoph Straumann, Präsident des Baselbieter Lehrerinnen- und Lehrervereins (LVB). Sparen in der Bildung könne teuer werden, und das Sparpaket der Regierung führe zu einer Stagnation im Bildungsbereich.
Der Nachrichtenagentur sda sagte Straumann, der LVB unterstütze alle Aktionen gegen das Sparpaket. Der Verein lehne jedoch Aktionen ab, bei denen der Schulunterricht ausfalle. Der Verein habe deshalb den Lehrpersonen empfohlen, von streikähnlichen Aktionen abzusehen.
Der Landrat wird am 14. Dezember über das Sparpaket befinden. Dann wollen die Lehrkräfte vor dem Regierungsgebäude protestieren.