Der künftige Kommandant der Zürcher Stadtpolizei, Daniel Blumer, ist ein Verkehrsrowdy. Dem 56-Jährigen droht der Entzug des Fahrausweises, weil er mehrmals gegen die Verkehrsregeln verstossen hat. Sein neuer Chef steht dennoch hinter ihm.
Daniel Blumer machte von sich aus reinen Tisch und gestand Leupi (Grüne) sein Sündenregister. Der erste Vorfall ereignete sich vor 24 Jahren, als Blumer wegen zu schnellen Fahrens seinen Ausweis für einen Monat abgeben musste. Vor zwei Jahren drückte Blumer, der derzeit Kommandant der Baselbieter Polizei ist, erneut zu stark aufs Gas und wurde wegen Geschwindigkeitsübertretung verwarnt.
Nun muss Blumer mit einem erneuten Führerausweis-Entzug rechnen, weil er am 28. Februar auf der A1 im Kanton Aargau einen Lastwagen rechts überholte. Die Kantonspolizei Aargau erwischte ihn dabei und verzeigte ihn.
Blumer bedauert sein Verhalten zutiefst
Das Zürcher Polizeidepartement informierte über das Fehlverhalten des neuen Kommandanten. Blumer zeigt sich laut Mitteilung einsichtig: Er bedauere sein Verhalten zutiefst und sei sich bewusst, dass er seiner Vorbildfunktion als Polizeikommandant nicht gerecht worden sei.
Stadtrat und Polizeivorstand Daniel Leupi missbilligt die Verkehrsregel-Verstösse seines neuen Kommandanten. Dennoch spricht er Blumer sein Vertrauen aus, wie es in der Mitteilung heisst.
Wegen seiner ausgewiesenen Führungserfahrung als Polizeikommandant und seiner Fachkenntnisse sei Blumer nach wie vor als Kommandant geeignet. Er wird seine Stelle am 1. Juni antreten.
Blumer ist seit 2006 Kommandant der Polizei Basel-Landschaft. Zuvor leitete er die Berner Stadtpolizei und war Chef der Kriminalpolizei und Staatsanwalt im Kanton St.Gallen. Er war bereits einmal bei der Stadtpolizei Zürich tätig, und zwar von 1985 bis 1987 als Polizeioffizier im Betäubungsmittelkommissariat. Der Vater von zwei Kindern ersetzt Philipp Hotzenköcherle, der in Pension geht.