Die Baselbieter Regierung spricht sich für die Initiative „Für eine Umfahrungsstrasse Allschwil“ aus. Sie hat am Mittwoch angekündigt, dem Landrat die Annahme des 2009 in Allschwil lancierten Begehrens zu beantragen, da dieses gut zu den eigenen Plänen passe.
Laut Regierung decken sich die Initiativ-Forderungen mit den Erkenntnissen aus der kantonalen Entwicklungsplanung Leimental-Birseck-Allschwil (ELBA). Die Regierung selber bevorzugt bei dieser eine Variante mit der umstrittenen Südumfahrung, die neu „äussere Tangente“ heisst.
Die Regierung will dieses neue Strassenstück als Option für eine allfällige Direktverbindung wichtiger Wirtschafts- und Wohngebiete sichern, wie bereits im Februar verlautete. Derweil war früher die Südumfahrung jeweils mit der Verkehrsentlastung und der Umfahrung von Basel begründet worden.
10,8 Mio. Franken für die Planung und Projektierung will die Regierung mit der ELBA-Landratsvorlage beantragen. Für den Bau sehe sie dann eine Spezialfinanzierung vor, wies es weiter hiess. Die Realisierungskosten schätzt sie grob auf rund 430 Mio. Franken.
Betroffene Region bisher uneins
Allschwiler Politiker aller Couleur hatten mit der formulierten Gesetzesinitiative für eine Umfahrungsstrasse gefordert, der KantonBaselland solle diese samt A3-Anschluss in Basel dringlich planen. Sie verlangen im Text, dass die Umfahrung Allschwil im Baselbieter Strassenverkehrsgesetz festgeschrieben wird.
Die Initianten argumentierten mit dem starken Ausbau des Gewerbequartiers Bachgraben sowie Verkehrsprognosen. Allschwiler Zufahrtsstrassen seien heute schon mit Pendlern aus dem Leimental und Elsass permanent überlastet.
Die Regierung hatte die Behandlungsfrist wegen ELBA zweimal verlängern lassen. Seit Ende Februar liegen deren Ergebnisse vor; die Vernehmlassung dazu läuft indes noch bis am 2. Juni.
Die Südumfahrung war bisher stets äusserst umstritten und stiess auf starken Widerstand vor allem im Leimental. Die Gegner warnten, die Strasse würde nicht die Gemeindestrassen entlasten, sondern mehr Transitverkehr von der A2 bei Basel bringen. Die Befürworter wollten derweil mit der neuen Strasse die Verkehrsprobleme im Gebiet lösen.