Baselbieter Schloss Wildenstein soll an eine Stiftung gehen

Die Baselbieter Regierung will das kantonseigene Schloss Wildenstein im Baurecht in eine von der Basellandschaftlichen Kantonalbank (BLKB) alimentierte Stiftung einbringen. Die dazugehörige Hofanlage soll von der Christoph Merian Stiftung (CMS) erworben werden.

Ausverkauf der Heimat, Ausverkauf sogar der Schlösser. Für Wildenstein wurde ein Abnehmer gesucht. (Bild: Walter / Würtenberg)

Die Baselbieter Regierung will das kantonseigene Schloss Wildenstein im Baurecht in eine von der Basellandschaftlichen Kantonalbank (BLKB) alimentierte Stiftung einbringen. Die dazugehörige Hofanlage soll von der Christoph Merian Stiftung (CMS) erworben werden.

Mit dieser Lösung bleibe das Schloss für die Bevölkerung zugänglich, sagte Baudirektorin Sabine Pegoraro am Montag vor den Medien. Die BLKB will im Rahmen ihres 150-Jahre-Jubiläums zehn Millionen Franken in die Stiftung einschiessen. Damit könne das Schloss weiter betrieben und unterhalten werden, ohne die Kantonskasse zu belasten, sagte BLKB-Präsident Beat Oberlin.

Der Kanton bezahlte bisher jährlich zwischen 80’000 und 100’000 Franken für den Unterhalt. Laut Oberlin sind zusätzliche Unterhaltsarbeiten notwendig. Auch solle Schloss Wildenstein für die Durchführung von Seminaren attraktiv gemacht werden. Allerdings werde es kein Gästehaus für Übernachtungen geben, betonte er.

In den Stiftungsrat sollen Mitglieder des Parlaments, der Einwohner- und der Bürgergemeinde Bubendorf sowie weitere Interessierte gewählt werden können.

Zustimmung von Landratskommission

Die CMS will das Hofgut als Bio-Betrieb weiterführen. Die bisherige Pächterfamilie soll bleiben können, sagte CMS-Direktor Christian Felber. Dringend müsse aber ein Laufstall für die Mutterkuhhaltung erstellt werden. Die Ausgaben dafür von 1,7 Millionen Franken übernimmt die CMS, sofern sie in den Besitz des Hofes kommt.

Die vorgestellte Lösung wurde von allen Beteiligten als Glücksfall bezeichnet. Laut Franz Meyer, Präsident der landrätlichen Bau- und Planungskommission, befürwortet die Kommission einstimmig diese Vorschläge der Regierung. Die CMS müsse Eigentümerin des Hofes sein, damit sie ihn weiter verpachten könne.

Der Landrat erhält nach den Herbstferien eine Vorlage betreffend den Bau des Laufstalls, der aus gesetzlichen Gründen rasch realisiert werden muss. Sollte die CMS das Hofgut kaufen können, wird sie die Kosten rückwirkend übernehmen.

Initianten informiert

Die Regierung habe ihre Vorstellungen den Initianten des eingereichten Volksbegehrens „Ja zu Wildenstein und Schloss Bottmingen“ präsentiert, sagte Pegoraro. Diese hatten vorgeschlagen, sowohl Schloss als auch Hofgut in eine Stiftung einzubringen, was aber von der BLKB und der CMS abgelehnt wird.

Pegoraro betonte, dass die Forderungen der Initianten erfüllt werden, weshalb sie einen Rückzug erwarte. Sollte die Initiative zur Abstimmung gelangen, werde die Regierung einen Gegenvorschlag erarbeiten.

Noch keine Lösung gebe es für das Wasserschloss Bottmingen. Somit verbleibe es vorläufig im Besitz des Kantons. Der Verkauf der beiden Schlösser war Element des Sparpakets.

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