Baselbieter Standortförderung nach erstem halben Jahr zufrieden

Die Baselbieter Standortförderung sieht sich nach den ersten knapp sechs Monaten als «Lobby der Unternehmen in der Verwaltung» gut unterwegs. Seit Jahresbeginn registrierte sie 115 Anfragen an ihrem «Welcome Desk», wie am Mittwoch an einer Medienkonferenz in Pratteln zu erfahren war.

Die Baselbieter Standortförderung sieht sich nach den ersten knapp sechs Monaten als «Lobby der Unternehmen in der Verwaltung» gut unterwegs. Seit Jahresbeginn registrierte sie 115 Anfragen an ihrem «Welcome Desk», wie am Mittwoch an einer Medienkonferenz in Pratteln zu erfahren war.

Standortförderungs-Leiter Thomas Kübler zog eine «sehr positive Bilanz»: Sein sechsköpfiges Team sei für die Aufgabe gerüstet; eine Reservestelle werde noch besetzt. Es finde auch gute Resonanz und Akzeptanz in der Regierung sowie «sehr viel Goodwill» in der Wirtschaft und bei den Gemeinden, die ja für Standortfragen sehr wichtig seien.

Neben den schlagzeilenträchtigen Neuansiedlungen – die im Baselbiet im ersten Semester ausgeblieben sind – dürfe man die Bedeutung der Bestandespflege nicht unterschätzen, mahnte Kübler. Es gelte, die aktuell 144’000 Beschäftigten in knapp 17’000 Firmen im Kanton zu halten; Abwanderung zu kompensieren wäre härter.

Exekutive besucht Firmen in corpore

Die der Volkswirtschafts- und Gesundheitsdirektion (VGD) als faktisches Staatssekretariat zugeordnete Standortförderung trage deren Anliegen denn auch aktiv in andere Direktionen. So stehe etwa demnächst die Diskussion des kantonalen Richtplans mit dem Amt für Raumplanung der Bau- und Umweltschutzdirektion bevor.

Eine Erfolgsbilanz legte Kübler nach einem Semester noch nicht vor, sondern erst eine Aufwandübersicht: Zwei Firmen wurden bisher mit dem Gesamtregierungsrat besucht; sechs bis acht solche Besuche im Jahr sollen es werden. Andere Firmen besuche man mit VGD-Chef Thomas Weber, teils begleitet von Finanzminister Anton Lauber.

Die Standortförderung alleine habe bisher 46 Firmen besucht sowie 115 Anfragen aller Art an seinem «Welcome Desk» gezählt. davon hätten 45 Anfragen Flächen und Immobilien betroffen; davon wiederum kamen 15 aus dem Baselbiet, 19 aus der Schweiz und 11 aus dem Ausland. Ein halbes Dutzend dieser Anfragen kamen aus Basel-Stadt.

Steuersenkungen für Firmen und Reiche

Baselland könne keine tiefen Landpreise oder hohen Subventionen wie Irland oder Brandenburg bieten, punkte aber mit dem Umfeld, erklärte Kübler. Die hier prosperierenden Branchen Pharma, Chemie und Life Sciences seien bekannt. Anfragen von Firmen für finanzielle Anreize vom Kanton im Falle eines Zuzuges seien jedenfalls «höchst selten».

Weber wiederholte die Ankündigung, dass Baselland seine Schwäche bei der hohen Besteuerung von Firmen und Gutverdienenden angehen werde. Dies erfolge bald mit der Umsetzung der in Bundesbern aufgegleisten Unternehmenssteuerreform III. Eine Schwäche ortete der VGD-Chef zudem beim unterdurchschnittlichen Wachstum der Erwerbsbevölkerung.

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