Baselland bleibt beim Pachtsystem – Regierungsrat gegen Patent

Baselbieter Fischer müssen keinen Wechsel vom Pacht- zum Patentsystem mehr fürchten: Volkswirtschafts- und Gesundheitsdirektor Thomas Weber hat die Idee nach vehementen Protesten begraben, wie Kantonstierarzt Ignaz Bloch am Montag auf Anfrage sagte.

Baselbieter Fischer müssen keinen Wechsel vom Pacht- zum Patentsystem mehr fürchten: Volkswirtschafts- und Gesundheitsdirektor Thomas Weber hat die Idee nach vehementen Protesten begraben, wie Kantonstierarzt Ignaz Bloch am Montag auf Anfrage sagte.

Anlass der Systemwechsel-Überlegungen war der departementale Vorschlag gewesen, das Pachtregal von den Gemeinden an den Kanton zu übertragen. Dahinter steht die Absicht, den Nutzen dort anzusiedeln, wo auch die Kosten anfallen, und vielleicht auch Reviergrenzen einfacher zu justieren. Der Regalwechsel wäre aber auch Voraussetzung eines kantonsweiten Einheitspatents.

Schon mit dem Regalwechsel sähen Fischervereine ihren guten Draht zu lokalen Behörden in Gefahr – manche haben Leistungsvereinbarungen für ihre Pachtgewässer. Wenn man aber zum Fischen nicht mehr Mitglied sein müsste, sondern einfach ein Patent kaufen könnte, dann sähen sich einige Vereine schlicht vor dem Aus. Vielerorts sind die Fänge so zurückgegangen, dass die Mitgliederzahlen schwinden.

Die Bedenken haben offenbar Regierungsrat Weber überzeugt. Die Diskussion der Vorschläge habe „eindeutig grossen Widerstand“ gezeigt, sagte Bloch der Nachrichtenagentur sda. Der Kanton wolle ja die „Vereine nicht ausbluten“ und anerkenne auch deren wichtige Kontrollfunktion. Darum habe Weber, der momentan in den Ferien weilt, Klarheit geschaffen.

Wertschätzung für Rolle der Vereine

Das System – ob Pacht- oder Patentfischerei – ist für Bloch „nicht matchentscheidend“, denn das Ziel bleibe: Man müsse wegkommen vom Fischbesatz und stattdessen möglichst die Naturverlaichung fördern. Ausgeschlossen sei aus Kantonssicht ein Besatz mit fangmässigen Speisefischen, das sei ein „no go“.

Was man etwa mit Renaturierungen erreichen kann, sei indes abhängig von den verfügbaren Ressourcen, räumte Bloch ein. Kulinarische Bewirtschaftungs-Ansätze seien jedoch angesichts des Klimawandels nicht angebracht: Wärmer werdendes Wasser dränge zum Beispiel die Bachforelle in Oberläufe zurück; unten würden andere Arten häufiger.

Weber hatte seinen Entscheid übrigens gefällt, bevor die Delegierten des kantonalen Fischereiverbandes (KFVBL) am Donnerstagabend einstimmig eine klar negative Stellungnahme zum Systemwechsel absegneten.

Nächster Artikel