Basels sorgsamer Umgang mit dem 3:0-Vorsprung

Basel besitzt in Valencia in der Europa League exzellente Halbfinal-Perspektiven. Den 3:0-Vorsprung dürfte sich das nahezu ausnahmslos konstante Team von Murat Yakin kaum mehr entreissen lassen.

Fabian Frei ist überzeugt, auch heute zu jubeln. (Bild: SI)

Basel besitzt in Valencia in der Europa League exzellente Halbfinal-Perspektiven. Den 3:0-Vorsprung dürfte sich das nahezu ausnahmslos konstante Team von Murat Yakin kaum mehr entreissen lassen.

Im Herbst produzierte der FCB mit zwei Coups gegen den Champions-League-Halbfinalisten Chelsea innerhalb weniger Wochen globale Schlagzeilen. Wieder einmal. Im Frühling 2013 hatte der Schweizer Champion schon das ebenso hoch eingeschätzte Tottenham Hotspur ausgeschaltet, 16 Monate zuvor hatte er auch den Koloss Manchester United gestürzt. Und nun strebt der Verein den zweiten europäischen Halbfinal-Vorstoss in Serie an – beeindruckende und wunderbare Perspektiven. In einem ähnlich exklusiven Kreis waren zuvor nur drei andere Schweizer Klubs vertreten: die Grasshoppers (1978), der FC Zürich (1964 und 1977) und die Young Boys (1959).

Zumindest statistisch hat der FCB wenig zu befürchten. Seit dem Beginn der Siebzigerjahre ist nur sieben Prozent der Europacup-Teilnehmer im Rückspiel ein 3:0-Vorteil entglitten. Für die Bebbi spricht ohnehin mehr als die Beispiele der Vergangenheit. Seit ihrem knappen Out in der Champions League (0:2 auf Schalke) haben sie kein Wettbewerbs-Spiel mehr verloren. Die ausgezeichnete Bilanz mit nur drei Fehltritten in 48 Partien – zwei davon gegen Schalke – ist ein Beleg für ihre Klasse.

In den Achtelfinals erzwang der FCB selbst in Unterzahl gegen die Salzburger Rekord-Produzenten die Wende. Und vor einer Woche verkraftete er den kompletten Ausschluss der Zuschauer ohne das geringste Problem. Zu erschüttern ist Yakins Auswahl praktisch nicht. Selbst vom Ausfall der halben Stammbesetzung lässt sich beim Schweizer Titelhalter kaum einer irritieren. Klagen sind generell keine zu vernehmen.

Mit der erstklassigen Ausgangslage gehen die Beteiligten sorgsam und höchst professionell um. Ansätze von Überheblichkeit sind nicht zu spüren, auf grosse Ansagen verzichteten die Gäste. „Die Voraussetzungen, den Halbfinal zu erreichen, könnten natürlich kaum besser sein. Aber aufpassen müssen wir trotzdem. Ich bin jedenfalls darauf eingestellt, dass von Valencia noch etwas kommt“, stellte Fabian Frei klar.

Die Demütigung im leeren St.-Jakob-Park sitzt beim ehemals besten Team der Primera Division tief. Im legendären „Mestalla“ hat Valencia auf dem Höhepunkt der Vereinsgeschichte zweimal in Folge Finalist der Champions League (2000 und 2001), die spektakuläre Antwort im Sinn. Desaströs sei die Leistung in Basel gewesen, ein frühes Tor werde die Schweizer im Rückspiel verunsichern, hoffen die Einheimischen.

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