Basler Datenschützer mit intelligenten Stromzählern einverstanden

Die Industriellen Werke Basel (IWB) haben für den Einsatz intelligenter Stromzähler die rechtliche Grundlage geschaffen. Der kantonale Datenschützer sieht damit die Gefahr gebannt, dass Smart Metering zum «gläsernen Stromkonsumenten» führt.

Die Industriellen Werke Basel (IWB) haben für den Einsatz intelligenter Stromzähler die rechtliche Grundlage geschaffen. Der kantonale Datenschützer sieht damit die Gefahr gebannt, dass Smart Metering zum «gläsernen Stromkonsumenten» führt.

Beat Rudin, Datenschutzbeauftrager des Kantons Basel-Stadt zeigte sich am Freitag vor den Medien zufrieden mit der vom Verwaltungsrat beschlossenen Bestimmungen zum Einsatz von Smart Metern. Diese dürfen damit künftig mehr als nur gerade die für die Stromrechnung relevanten Verbrauchsdaten erfassen und an die IWB übermitteln.

Seit Februar haben die IWB bei 35’000 Kunden digitale Smart Meter installiert. Mit diesen können sie nun neben den Verbrauchs- auch sogenannte Lastgangdaten ermitteln, die für ein sicheres, leistungsfähiges und effizientes Stromnetz wichtig seien.

Der Lastgang macht laut den IWB die Schwankungen im Stromverbrauch innerhalb von 24 Stunden sichtbar. Dafür erfassen die intelligenten Zähler alle 15 Minuten den Stromverbrauch. Zusammengenommen ergeben diese Werte den Lastgang, der am Folgetag erfasst wird.

Keine Rückschlüsse möglich

Geregelt wird der Umgang mit diesen neuen Lastgangdaten in den Ausführungsbestimmungen zur Elektrizitätsabgabe. Weil die Daten pseudonymisiert und verschlüsselt werden, seien Rückschlüsse auf einzelne Kunden und deren individuelles Verbrauchsverhalten nicht möglich sind, sagte IWB-Geschäftsleitungsmitglied Markus Küng.

Kunden, die dies wünschen, wollen die IWB aber deren Lastgangdaten zugänglich machen. Die Daten sollen es ihnen erleichtern, ihren Stromverbrauch zu senken. Studien haben ergeben, dass sich durch Smart Meter bis zu fünf Prozent Strom einsparen lassen.

Der Datenschutzbeauftragte beurteilte die von den IWB getroffene Lösung für den Smart Meter-Einsatz als «technisch angemessen». Die Verschlüsselung der Daten entspreche dem «State of the Art». Laut Rudin wäre es technisch auch möglich, mit intelligenten Zählern herauszufinden, welchen TV-Sender der Stromkunde gerade schaut.

Die IWB dürften derzeit landesweit der Energieversorger mit der grössten Anzahl intelligenter Stromzähler sein. Die 35’000 Smart Meter entsprechen rund 30 Prozent der Gesamtzahl im Einzugsgebiet der IWB. Sie wurden seit Februar installiert, weil die IWB auf Geheiss des Bundesamts für Metrologie möglicherweise fehlerhafte konventionelle Zähler ersetzen musste.

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