Der FC Basel erlebt einen aufwühlenden Abend in der Champions League. Nach einer emotionalen Achterbahnfahrt bleibt das Happy-End gegen Paris Saint-Germain aus.
Ja, es fehle schon etwas das Glück in der laufenden Kampagne, befand Tomas Vaclik nach der 1:2-Heimniederlage gegen Paris Saint-Germain. Die nackten zahlen sprechen eine klare Sprache in dieser Gruppe A: Der FC Basel steht nach vier Partien mit nur einem Punkt da. Er ist bereits ohne Chancen auf die Achtelfinals und kann bestenfalls noch den Einzug in die Sechzehntelfinals für die Europa League schaffen.
Betrachtet man die ganze Situation etwas differenzierter, stimmt, was Vaclik über das fehlende Glück sagt. In Paris vor zwei Wochen verhinderte die Torumrandung wohl ein besseres Resultat, im Rückspiel im fast ausverkauften St. Jakobs-Park waren es einige Zentimeter, die zum Sieg fehlten. Marc Janko hatte in der Schlussphase das 2:1 auf dem Fuss; im Gegenzug schoss der Belgier Thomas Meunier mit einem Sonntagsschuss den Pariser Siegtreffer.
Natürlich: Ein Sieg wäre ein reichlich guter Lohn gewesen für den FCB. Er geriet vor allem nach der Pause unter Druck und hätte 0:2 oder 0:3 zurückliegen können, als Luca Zuffi mit einer missglückten Flanke eine knappe Viertelstunde vor Schluss das 1:1 schoss und die mit Abstand beste Phase der Basler einleitete. Zuffi gab nach der Partie ohne Umschweife zu, dass er eigentlich hatte hoch in den Strafraum passen wollen.
Urs Fischer gestand, dass der Ausgleich glücklich gewesen war. Er lobte seine Mannschaft aber für die Leistung in der ersten Halbzeit, als sie Paris Saint-Germain fast keine Torchancen zugestand. «Unser Plan ging ziemlich gut auf», meinte er. Angesichts der Stärke des Gegners sei die defensive Taktik sinnvoll gewesen. «In der zweiten Halbzeit haben wir dann zu viele Eigenfehler gemacht», kritisiert der Zürcher. «Wir haben für unsere Naivität bezahlt.»
Trotzdem fehlte nicht viel zum ersten Sieg in der laufenden Kampagne, weil sich die Basler nach Zuffis Ausgleich aufbäumten und mutig den Sieg suchten. «Zumindest ein Punkt wäre möglich gewesen», sagte Vaclik, der mit seinen Paraden nach der Pause den FCB im Spiel hielt. Der Tscheche blickte trotz der Enttäuschung bereits nach vorne: «Wir müssen uns jetzt für die Europa League qualifizieren. Es ist nicht vorbei.»
Am 23. November kommt es in Sofia gegen Ludogorez Rasgrad zum Showdown um den dritten Platz, der zur Teilnahme an den Sechzehntelfinals der Europa League berechtigt. Dann muss der FC Basel allerdings auf Serey Die verzichten, der in der Schlussphase gegen PSG die Gelb-Rote Karte sah, und auch auf Renato Steffen, der in der bulgarischen Hauptstadt wegen einer Gelbsperre aussetzen muss.