Basler Güterbahnhof Wolf soll zu Quartier werden

Im Basler Güterbahnhof Wolf sollen künftig auch Wohnungen und Büros Platz finden und ein buntes Quartier entstehen. Zu dieser vor drei Jahren angekündigten Idee beginnt im Frühling ein Studienauftrag. Resultate sollen 2018 vorliegen. Das Areal gehört der SBB.

Ein grosser Teil des Güterbahnareals Wolf soll zum neuen Stadtquartier werden.

(Bild: Bau- und Verkehrsdepartement)

Im Basler Güterbahnhof Wolf sollen künftig auch Wohnungen und Büros Platz finden und ein buntes Quartier entstehen. Zu dieser vor drei Jahren angekündigten Idee beginnt im Frühling ein Studienauftrag. Resultate sollen 2018 vorliegen. Das Areal gehört der SBB.

Hintergrund der Arealpläne ist unter anderem das Projekt Basel Nord für einen trimodalen Güterterminal beim Rheinhafen; dorthin könnten bisherige Wolf-Nutzungen möglicherweise verlegt werden. Schon Ende 2013 hatten die SBB und die beiden Basel die Köpfe zusammengesteckt und eine Gesamtsicht für Bahnareal-Entwicklungen vorgelegt.

Nun sollen Studienaufträge an mehrere Planerteams die Wolf-Ideen konkretisieren sowie Bedürfnisse von Nachbarn und anderen klären. In den nächsten Wochen sind Mitwirkungsveranstaltungen vorgesehen, zu denen bisherige Mieter, Quartierorganisationen und Interessengruppen eingeladen werden sollen.

Logistik bleibt

Im künftigen Nutzungsmix auf dem Wolf hat auch Logistik weiterhin Platz, wie die SBB und das Bau- und Verkehrsdepartement (BVD) Basel-Stadt am Montag mitteilten. Bleiben soll beispielsweise – wenn auch flächenmässig konzentriert – der regionale Bahngüter-Umschlag.

Die Rede ist von einem «dichten Stadtquartier» mit Logistik, Büros und Dienstleistern, Wohnraum, Gastronomie und Grünflächen. Alles soll etappiert entstehen unter dem Titel «smart arbeiten – urban leben». Zu berücksichtigen seien etwa die Verkehrserschliessung und die direkte Nachbarschaft zur wichtigen Eisenbahnachse.

Da auf dieser Nord-Süd-Achse auch Gefahrengüter transportiert werden, gelten Bundes-Sicherheitsvorgaben – so dürften etwa Wohnungen nicht direkt neben Geleise gebaut werden. Ferner sind die Altbauten nicht denkmalgeschützt, aber zum Teil im kantonalen Inventar und im Isos-Bundesverzeichnis, können also nicht einfach abgerissen werden.

Neue ÖV-Haltestellen

Angedacht ist auch eine S-Bahn-Station für das künftige Wolf-Quartier. Dabei geht es um einen neuen Halt, nicht die Umnutzung der bestehenden Gelegenheits-Haltestelle beim Stadion, wie im BVD zu erfahren war. Geprüft werde ferner auch eine allfällige zusätzliche Tramhaltestelle an der St.-Jakobs-Strasse.

Die Studienaufträge starten im Frühling und dauern rund ein Jahr. Die Ergebnisse sollen öffentlich ausgestellt werden. Dann wollen SBB und Basel-Stadt einen städtebaulichen Rahmenvertrag zur Entwicklung des Wolf-Areals aushandeln. Allfällige planungsrechtliche Schritte wie ein Bebauungsplan sollen ab 2019 folgen.

Im Fokus steht konkret das rund 16 Hektaren grosse Areal zwischen Zeughaus, St. Jakob und Gleisen, samt den historischen Bauten westlich der Zeughausstrasse. SBB-Chef Andreas Meyer hatte das Wolf-Areal 2013 als «ungeschliffenen Diamanten» mit grossem städtebaulichem Entwicklungspotenzial bezeichnet.

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