Die Pläne für einen Autobahntunnel durchs Gundeldingerquartier in Basel werden weiter vorangebracht: Das Bundesamt für Strassen (ASTRA) hat dem Kanton grünes Licht zur Ausarbeitung eines Generellen Projekts gegeben. Das Baudepartement erarbeitet zudem ein Konzept zur Verkehrsberuhigung im Quartier.
Der Gundeldingertunnel soll den Verkehr insbesondere vom Autobahnanschluss „Basel-City“ der A2 nach Grossbasel-West und ins Leimental abnehmen. Von der St. Jakobs-Strasse soll er zu Ausfahrten in der Binningerstrasse im Birsigtal sowie auf Ebene des Dorenbachviadukts führen, wie aus einer Mitteilung des Basler Bau- und Verkehrsdepartements (BVD) vom Donnerstag hervorgeht.
Realisierung noch offen
Möglichst vom Gundeldingerquartier ferngehalten werden soll so der Durchgangsverkehr, der laut dem Departement heute rund ein Drittel des Gesamtverkehrs im Quartier ausmacht. Ob allerdings ein solcher Tunnel realisiert wird, sei derzeit noch offen: Das ASTRA habe nun grünes Licht zur Ausarbeitung des Generellen Projekts gegeben.
Das Projekt ist Teil des Nationalstrassennetzes und basiert auf dem Netzbeschluss aus den 1960er-Jahren. Dieser sieht vor, dass das Gebiet um den Bahnhof SBB in Basel mit einer Nationalstrasse zu erschliessen sei. Der Bund ist aufgrund jenes Beschlusses zudem verpflichtet, rund zwei Drittel der Kosten zu übernehmen.
Die Basler Regierung habe sich jedoch zum Vorhaben noch nicht geäussert. Voraussichtlich werde sie Anfang 2013 über das weitere Vorgehen entscheiden; die Grundlagen dazu erarbeite das BVD derzeit – was auch für die Planung einer verträglicheren Osttangente gelte. Beim Gundeli-Tunnel habe voraussichtlich das Volk das letzte Wort.
Verkehrsberuhigungskonzept
Für das Gundeli-Quartier erarbeitet das BVD vorerst ein Konzept mit ersten Ideen zur Verkehrsberuhigung. Dieses entstehe in Absprache mit der Quartierkoordination Gundeldingen und soll Anfang 2013 vorliegen. Flankierende Massnahmen im Quartier seien integraler Bestandteil des Tunnelvorhabens, um Mehrverkehr im Quartier zu verhindern.
Das Konzept soll aber auch Massnahmen enthalten, die teils früher und unabhängig vom Tunnelbau verwirklicht werden könnten. Damit werde einem Wunsch von Quartierorganisationen entsprochen. Die flankierenden Massnahmen sind im übrigen Bestandteil des im Juni beim Bund eingereichten Agglomerationsprogramms, 2. Generation.