Nach Roger Federer erreicht eine zweite Schweizerin den Final des Australian Open. Die Baslerin Rebeka Masarova spielt in der Nacht auf Samstag um den Juniorentitel.
Im letzten Jahr war Masarova noch im Halbfinal gescheitert, nun ist die Juniorensiegerin des letztjährigen French Open bereits einen Schritt weiter. Die topgesetzte 17-jährige musste gegen die ein Jahr jüngere Kanadierin Bianca Vanessa Andreescu hart um den Finaleinzug kämpfen. Nach dem Verlust des ersten Satzes lag die Schweizerin auch im zweiten Satz mit einem Break 5:6 im Hintertreffen und stand zweimal nur noch zwei Punkte vor dem Ausscheiden.
Masarova kämpfte sich aber ins Tiebreak, das sie nach einem 1:3-Rückstand 7:5 gewann. Damit war der Widerstand der am Oberschenkel dick einbandagierten Kanadierin, die bereits im letzten Jahr rund sechs Monaten wegen verschiedenen Verletzungen ausfiel, gebrochen: Der letzte Satz dauerte nur noch 20 Minuten. Nach 2:01 Stunden nutzte Masarova ihren zweiten Matchball zum 4:6, 7:6 (7:5), 6:0-Sieg.
Im Final trifft Masarova, die Tochter eines Slowaken und einer Spanierin, auf die als Nummer 11 gesetzte und erst 14-jährige Ukrainerin Marta Kostjuk. Diese besiegte im Halbfinal die Russin Jelena Rybakina 6:1, 7:5.
Masarova hat auch bei den Frauen bereits ihre Spuren hinterlassen. Im Juli erreichte sie bei ihrem ersten WTA-Turnier in Gstaad als Wildcard-Empfängerin die Halbfinals, wo sie an der späteren Siegerin Viktorija Golubic scheiterte. die Nummer 313 der WTA-Rangliste hatte zunächst noch gehofft, dass sie allenfalls ins Qualifikationsfeld rutschen könnte. Nun ist sie aber mit vollem Elan bei den Juniorinnen dabei.
«Es ist aufregend», findet sie auch vor dem zweiten Grand-Slam-Final. Vor allem auch, weil sie kurz vor dem Ausscheiden stand. «Es war ein sehr schwieriger Match», sagt sie zum Halbfinal. «Ich hatte ja schon fast verloren.» In der Situation habe sie einfach versucht, keine dummen Fehler zu machen.
Finalgegnerin Kostjuk hat sie im vergangenen Jahr in Berlin geschlagen. Das habe aber nicht viel zu bedeuten. «Das war auf Sand, und sie hat seither sicher grosse Fortschritte gemacht», denkt Masarova. Sie rechne deshalb mit einem harten Kampf.