Die Basler Kantonalbank (BKB) hat ein schwieriges Halbjahr hinter sich. Der Gewinn des Stammhauses stieg um 1,5 Prozent auf 35,8 Mio. Franken. Zinsen, Kommissionen und Handel brachten aber weniger Ertrag. Immer noch ungelöst ist der Konflikt mit den US-Behörden.
Die Zahlen des Stammhauses liessen sich nur bedingt mit dem Vorjahr vergleichen, schrieb die Bank am Donnerstag. So hatte im Vorjahr die Sanierung der Pensionskasse das Ergebnis gedrückt, und dieses Jahr fiel eine Wertberichtigung auf eigenen Partizipationsscheinen an. Derzeit durchlebt die BKB eine Neuausrichtung, bei dem sie unter anderem die Vermögensverwaltungsableger in Zürich und Bern schliesst.
Bei anhaltend tiefem Zinsumfeld ging der BKB-Zinserfolg im Semestervergleich um 4,2 Prozent auf 94,4 Mio. Fr. zurück. So seien einträgliche alte Obligationen ausgelaufen und neue mit guten Konditionen kaum zu finden, hiess es.
Sauber arbeiten kostet
Dienstleistungen und Kommissionen brachten der BKB mit 45,2 Mio. Fr. 12,4 Prozent weniger ein: Der Verzicht auf Schwarzgeld und eine Überprüfung externer Vermögensverwalter habe die Höhe der Kundengelder sinken lassen, teilte die Bank mit.
Die Finanzmärkte halfen der Bank wenig: Stabile Zinsen und Kurse hätten zu sehr wenig Bewegung und Nachfrage nach Banksupport geführt; auch erübrige die Eurokurs-Limite der Nationalbank manche Devisen-Absicherungen. Der Handelserfolg fiel so gegenüber der Vorjahresperiode um 35 Prozent auf 26 Mio. Franken.
Die Bilanzsumme schrumpfte um 3,9 Prozent auf 24,1 Mrd. Franken. Anders als andere Banken verzeichnete die BKB auch kein übermässig starkes Hypothekenwachstum: Die Ausleihungen für Hauskredite steigen um 1 Prozent auf 10,01 Mrd. Franken. Die BKB verweist auf ihre risikobewusste Kreditvergabepraxis.
Dass die Kantonalbank nach einem üblen Jahr vorwärts kommt, kommt auch dem Kanton zugute: Die Gewährsträgerabgeltung für die Staatsgarantie stieg auf 5,7 Mio. Franken; im ersten Semester 2013 waren es gerade noch 150’000 Franken gewesen.
Konzerngewinn sackt ab
Im Konflikt mit den USA um Steuersünder-Konten gehört die BKB der Kategorie 1 an und ist damit eine von noch 12 Banken, die gesondert mit den Justiz- und Steuerbehörden über eine Lösung verhandeln müssen. Im vergangenen Jahr bildete die BKB dafür Rückstellungen von 100 Mio. Franken. Dieser Betrage entspreche immer noch den Risikoeinschätzungen, hiess es.
Der Gewinn des gesamten BKB-Konzerns ist im ersten Halbjahr deutlich gesunken: Statt 128,6 Mio. Fr. wie im Vorjahr verdiente die Gruppe, die neben der Staatsbank von Basel-Stadt auch die Bank Coop umfasst, nur noch 105,1 Mio. Franken. Der Rückgang wird mit der operativen Neuausrichtung des Unternehmens erklärt.
Wie das Gesamtjahr 2014 abschliesst, mag die Bankleitung mit Verweis auf die unsichere Wirtschaftsentwicklung und offenen regulatorischen Fragen derzeit nicht abschätzen. Für das zweite Semester gibt sie sich «verhalten optimistisch».