Die 1959 geborene Basler Künstlerin Susann Walder ist tot. Sie starb bereits am 18. Oktober in Zürich, wie ihre Familie am Donnerstag in ihrer Todesanzeige in verschiedenen Zeitungen schrieb.
Es gebe wenige Kunstschaffende, die den Anspruch, «Kunst und Leben auf einen Nenner zu bringen», so konsequent einlösten wie Susann Walder, sagte die Kunsthistorikerin Claudia Spinelli 1996 anlässlich einer Ausstellungseröffnung im Zürcher Helmhaus.
In ihrer damaligen Installation «The Happy Christmas Show» zeigte Walder voller Ironie Aspekte des vorweihnachtlichen Zürich. Mit ihrer Kamera war sie durch die Stadt gestreift und hatte, von der Bahnhofstrasse bis Altstetten, alles fotografiert, was ihre Aufmerksamkeit erregte.
Dazu präsentierte sie Objekte, die sie in Warenhäusern oder im Brockenhaus gefunden hatte. Ihre Distanz zur abgebildeten Glitzer-Glimmer-Welt zeigte sich deutlich, am auffälligsten in ihrem Bild mit einem brennenden Christbaum und zwei Gewehren.
Politik und Leben
Susann Walder war seit vielen Jahren in Zürich als Künstlerin, Musikerin und Performerin aktiv. Politische und gesellschaftliche Ereignisse verknüpfte sie mit ihrer persönlichen Lebenssituation. Ihre Arbeiten seien «voller Witz und Kritik», schrieb Esther Eppstein vom Message Salon, wo die Künstlerin 2010 eine Ausstellung mit ihrer Radiodisco eröffnete.
Walder hatte sich auf nationaler und in Zürich auf kantonaler Ebene einen Namen gemacht. Sie gehörte zu den Gewinnerinnen der Eidgenössischen Preise für freie Kunst (1999) und erhielt in Zürich Werk- und Atelierstipendien (2004 und 2009). Zudem war sie regelmässig in Ausstellungen wichtiger Museen für Gegenwartskunst präsent. Susann Walder wurde 56 Jahre alt.