Basler Meistertanz im Brügglifeld?

Die Ausgangslage in der 35. und zweitletzten Runde der Super League ist klar: Mit einem Sieg in Aarau heute Abend ist dem FC Basel der 17. Meistertitel nicht mehr zu nehmen.

Beklatscht der FC Basel heute Abend seinen 17. Meistertitel? (Bild: SI)

Die Ausgangslage in der 35. und zweitletzten Runde der Super League ist klar: Mit einem Sieg in Aarau heute Abend ist dem FC Basel der 17. Meistertitel nicht mehr zu nehmen.

Den Steilpass des FC Aarau, der GC am Samstag 4:0 vom Platz gefegt hatte, konnte der FC Basel tags darauf nicht nutzen. Das 1:3 in Bern bedeutete das Ende der 28 Spiele umfassenden Serie der Ungeschlagenheit und eine Vertagung der Titelfeier. Die Frage, die sich die Fussball-Schweiz stellte, lautete: auf wann? Den nächsten Matchball hat Murat Yakins Mannschaft heute Abend ab 20.30 Uhr im Aarauer Brügglifeld. Der Rahmen für eine spontane rot-blaue Feier im «Quartierstadion» ist gegeben: Es wird voraussichtlich zum dritten Mal in dieser Saison mit 8000 Zuschauern ausverkauft sein, unter ihnen dürften mindestens 1500 Basler Fans sein.

Ein Freilos wird die Partie für den FCB nicht. «Wir wollen nochmals alles geben und dem Publikum ein gutes letztes Heimspiel bieten», sagte der Aarauer Trainer René Weiler. Bereits jetzt hat der Aufsteiger mit zwölf Saisonsiegen die zweimal unter Ryszard Komornicki erreichte Rekordmarke (jeweils Rang 5) überboten. Für Aarau geht es im Prinzip um nichts anderes mehr als auch für den übermächtig scheinenden FC Basel zum Spielverderber zu werden. «Es braucht viel, um hier zu gewinnen», sagte Yakin. «Wir gehen aber nach Aarau, um mit drei Punkten aus eigener Kraft Meister werden.» Sollte sich Basel einen weiteren Ausrutscher leisten, wäre noch nichts verloren. Deshalb gab sich Yakin entsprechend ruhig. Die Entscheidung im Titelrennen würde dann eben zum dritten Mal in den letzten vier Saisons in der letzten Runde fallen.

Durch die Klatsche vom letzten Samstag wissen die Grasshoppers nun, dass sie aus eigener Kraft nicht mehr Meister werden können. Sie sind auf Schützenhilfe angewiesen. Von Aarau – und am Sonntag auch von Absteiger Lausanne-Sport, für den es im St.-Jakob-Park um rein nichts mehr gehen wird. GC muss derweil seine beiden Partien gegen Luzern und in Sitten zwingend gewinnen. Insofern kam die Absetzung von Sportchef Dragan Rapic am Dienstag, also in der unmittelbaren Vorbereitung auf die letzten 180 Minuten der Saison, zur absoluten Unzeit.

Mit einem Ohr wird sich der FC Thun über die Zwischenstände im Letzigrund informiert halten. Die Berner Oberländer haben die Möglichkeit, zum zweiten Mal in Folge unter Urs Fischer die Europa-League-Qualifikation zu erreichen. Ein Sieg im letzten Heimspiel der Saison gegen die Young Boys würde Thun eine gute Ausgangslage für die letzte Runde verschaffen. In Luzern wird es am Sonntag zum Direktduell der Europa-League-Anwärter kommen.

Super League. 35. Runde. 20.30 Uhr: Aarau – Basel, Grasshoppers – Luzern, Lausanne – Zürich, St. Gallen – Sion, Thun – Young Boys.

Rangliste: 1. Basel 66. 2. Grasshoppers 62. 3. Young Boys 53. 4. Thun 48. 5. Luzern 48. 6. Zürich 46. 7. St. Gallen 42. 8. Aarau 41. 9. Sion 40. 10. Lausanne-Sport 24.

Nächster Artikel