Die Kantonspolizei Basel-Stadt hat 2015 trotz steigender Einsatzzahlen erstmals seit Jahren Überzeit abbauen können. Regierungsrat Baschi Dürr, Vorsteher des Justiz- und Sicherheitsdepartements (JSD), ist erfreut über diese Trendwende.
Nachdem sie im Vorjahr noch abgenommen hatte, ist die Zahl der Einsätze bei der Basler Polizei 2015 um vier Prozent gestiegen. Insgesamt rückten die Polizistinnen und Polizisten im Stadtkanton letztes Jahr 28’174 mal aus, wie am Freitag an einer Medienkonferenz des JSD zu erfahren war.
Angerufen wurde die Polizei-Einsatzzentrale in erster Linie wegen Verkehrsunfällen, falsch parkierten Fahrzeugen, Lärm oder Streit. Doch ganz oben auf der Rangliste stehen Fehlalarme.
213 Stunden Überzeit
Obwohl die Polizei letztes Jahr 1138 mehr Einsätze leisten musste als 2014, konnte die Überzeit, die sich im Lauf der Zeit angehäuft hatte, erstmals seit Jahren reduziert werden – um zwölf Prozent oder 29 Stunden auf 213 Stunden pro Mitarbeitenden per Ende 2015.
Diese 213 Stunden seien zwar immer noch zu viel, konstatierte JSD-Vorsteher Baschi Dürr. Die Trendwende sei jedoch erfreulich. Denn der Abbau von Überzeit sei eine «sehr, sehr grosse Herausforderung».
Bei den hohen Zeitguthaben bei der Basler Polizei handelt es sich in erster Linie um Altlasten. Neu hinzugekommen sind letztes Jahr pro Mitarbeitenden nur vier Stunden Überzeit. 2014 waren es noch 51 Stunden gewesen.
Besonders hoch sind die Zeitguthaben im Kader. Bei der Mannschaft und beim unteren Kader, die 75 Prozent des Polizeikorps ausmachen, sank die Überzeit von durchschnittlich 153 auf 118 Stunden. Bis Ende 2016 werden pro Vollzeitstelle weniger als 100 Stunden angestrebt.
Zur Entschärfung der Überstundenproblematik trägt auch der höhere Personalbestand bei: Die Zahl der besetzen Vollzeitstellen stieg 2015 um 18 auf 846. Derzeit gibt es bei der Polizei noch 38 Vakanzen, in der Ausbildung befinden sich jedoch 41 Aspirantinnen und Aspiranten.