Die geplante Jubiläumsfeier zum Basler Zionistenkongress findet nicht statt. Der Kanton sagt die Feier wegen Planungsrückstand ab. Zu viele Informationen hätten gefehlt.
Erst vor zwei Wochen bezeichnete die Basler Regierung den Planungsstand als unbefriedigend, jetzt zieht sie die Notbremse: Die für diesen August gross angedachte Feier zu 120 Jahren Zionistenkongress wird abgesagt. Der Kanton, der das letzte Wort hat, hat sowohl das Schweizer Aussendepartement über die Absage informiert wie auch den israelischen Botschafter in Bern.
Den Ausschlag für den Entscheid habe ein interner Bericht der Projektorganisation ergeben, erklärt Regierungssprecher Marco Greiner auf Anfrage. Das Gremium, bestehend unter anderem aus der Kantonspolizei, meldete ernste Bedenken an. Zu viele Fragen blieben bis zuletzt ungeklärt: Weder hatte der zionistische Weltkongress, der die Feier angemeldet hatte, eine Teilnehmerliste vorgelegt noch die Details der Feier oder die Räumlichkeiten bekanntgegeben.
Hohe ungedeckte Kosten
Immer wieder hatten die Basler auf Klärung gedrängt, «jetzt ist die Regierung zum Schluss gekommen, dass die Zeit nicht reicht, um im August die Sicherheit der Teilnehmer gewährleisten zu können». Bis zuletzt unklar blieb auch die Frage nach der Kostenübernahme. Die Regierung kalkulierte mit zehn Millionen Franken.
Der israelische Botschafter habe enttäuscht reagiert, sagt Greiner. An der Feier hätte dem ersten Zionistenkongress 1897 in Basel gedacht werden sollen. Damals wurde der Grundstein für den späteren Staat Israel gelegt. Dessen heutiger Premierminister Benjamin Netanyahu hatte ebenfalls sein Kommen im August angekündigt – was die Sicherheitsorganisation nochmals erschwerte.
Ganz zu ist die Tür aber nicht, sagt Greiner. Möglicherweise lasse sich der Kongress doch noch im Jubiläumsjahr durchführen. Dafür müssten jetzt aber alle offenen Fragen geklärt werden.