Der Pharmakonzern Roche ist mit seinem Drei-Milliarden-Projekt für den Ausbau seines Hauptsitzes einen Schritt weiter. Die Basler Regierung hat den Bebauungsplan ans Parlament weitergeleitet. Alle 89 Einsprachen sollen abgewiesen werden.
Gegen den Bebauungsplan waren 89 Einsprachen und drei Anregungen eingegangen, wie die Regierung am Dienstag mitteilte. Kritisiert worden seien in erster Linie die Erschliessung des Konzernareals mit dem öffentlichen Verkehr sowie die lange Bauzeit und die damit verbundene Belastung der Nachbarschaft durch Baulärm.
Die Regierung beantragt dem Grossen Rat, sämtliche Einsprachen abzuweisen. Bezüglich der Verkehrserschliessung verweist sie auf die Pläne des Kantons für ein Tram durch die Grenzacherstrasse, eine Schnellbuslinie vom Bahnhof SBB zum Roche-Areal sowie eine S-Bahn-Haltestelle bei der Solitude.
Was die Lärmbelastung durch die mehrjährige Dauerbaustelle betrifft, hat Roche den Anwohnern kürzlich Entgegenkommen signalisiert. So sollen Teile des Quartiers Schallschutzfenster auf Roches Kosten erhalten. Auch finanzielle Entschädigungen sind vorgesehen, wie der Konzern letzte Woche bekanntgab.
Der Bebauungsplan soll nach Angaben der Regierung noch vor den Sommerferien 2016 vom Grossen Rat behandelt werden. Er bildet die Grundlage für die Weiterentwicklung des Roche-Areals nördlich der Grenzacherstrasse. Innerhalb von zehn Jahren will der Konzern dort für ein neues Forschungs- und Entwicklungszentrum rund drei Milliarden Franken investieren.
Bestandteil des Projekts ist auch ein weiteres Bürohochhaus. Dieser Bau 2 soll ab 2021 mit 205 Metern Höhe den im September als höchstes Gebäude der Schweiz eingeweihten Bau 1 um 27 Meter überragen. Mit der Verdichtung des historisch gewachsenen Konzernareals will Roche möglichst viele seiner insgesamt 9000 Arbeitsplätze in Basel an einem Standort konzentrieren.