Basler Schnitzelbänke kommentieren Verkauf der Lokalzeitung

Über 80 Schnitzelbank-Gruppierungen präsentieren an der Basler Fasnacht am Montag- und Mittwochabend ihre Verse. In diesem Jahr stehen die Verstrickungen der Familie Blocher beim Besitzerwechsel der „Basler Zeitung“ im Fokus der Bänggler.

Viel zu höhren, viel zu sehen und viel zu geniessen in Basel (Archiv) (Bild: sda)

Über 80 Schnitzelbank-Gruppierungen präsentieren an der Basler Fasnacht am Montag- und Mittwochabend ihre Verse. In diesem Jahr stehen die Verstrickungen der Familie Blocher beim Besitzerwechsel der „Basler Zeitung“ im Fokus der Bänggler.

Aufs Korn genommen wird auch die Neuausrichtung des Blattes unter Chefredaktor Markus Somm.

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Jetzt kauft dä Blocher doch die Zytig
Fir knapp zwei Daag, denn ischs verby
Als ob das noonig gnueg wär kunnt denn
Dä Tettamanti hindedry,
Druffabe hän mir sone BAZ kaufft
Und als grad ghofft, es sig dr Hit
I muess däm Blocher völlig rächt gää
Mee als zwei Daag verdraisch das nit.
(Mc Väärs)

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D Rahel Blocher kauft d Basler Zytig, d Miriam s’Läggerli Huus
Die Maiteli kaufe z’Basel yy, jä die kömme druus,
Nur dr Babbe schnuurt blöd in Bärn, fir d’Dechtere isch’s e Stroof
Jä nu in jeedere Familie gits e schwarzes Schoof
(Voogelschyychi)
Dr Sarkozy git zue, doo stuuni
yych ha e Buschi mit dr Bruuni
No maint dr Becker: My nei Kindli
het wie gwohnt e ganz bruuns Grindli
Nur dr Blocher riefft, mit rootem Grind
d BAZ, dasch isch denn nit my Kind
(D Rambasse)

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Die Beschaffung von neuen Kampfjets aus Schweden animiert die Schnitzelbanksänger zu speziellen Kommentaren.

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Will d’Schwyz modärni Kampfjet griegt,
und iber die bescht Armee verfiegt,
verhindert sie tapfer und ganz elai
E Invasion uss Liechtestai.
(Bildsteerig)

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Dr SVP-Murer, dä verbisseni Grieger,
Dä hätti so gärn e neye Flieger.
Bim Sturmagriff, so maint är spitzig,
Uf s Stöckli hätt är denn Luftunterstützig.
(Anggewegglimaitli)

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Ein gefundenes Fressen für die Spötter ist der aufgedeckte Fleischskandal bei Coop. Verpacktes Fleisch, dessen Datum abgelaufen war, wurde angeblich im Frischverkauf angeboten.

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Näi, das sinn nid mini Finke,
wo so gottvergässe stinke,
S isch dr Delfin „Shadow“, wo vor Möönet gstorbe isch,
Dä findsch hüt exklusiv im Konsi bi de früsche Fisch.
(Stächpalme)

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Lifte, straffe, Fett absuuge geege Spägg,
Denn spritzisch Botox und au d’Falte sinn ewägg,
Das isch kai Scheenhaitsoperationsplan vonere Frau,
so rette d Konsum Metzger schnäll e Gammelsau.
Macht s Gammelflaisch mi grangg
so sage i „Coop sei Dangg“.
(Schuumschleeger)

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Sex-Themen sind für Fasnächtler immer ein beliebtes Sujet. In diesem Jahr stürzen sie sich auf den Aufklärungskoffer mit Plüschvagina und Holzpenis, der in den Basler Schulen deponiert ist.

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Es sait im Kindergarte, schyych die glai Christina,
Si spil am liebschte mit der neue Plüschvagina,
jetzt isch sy uffklärt, numme het sy halt sithäär,
Am Obe Angscht im Bett vor ihrem Teddy-Bär.
(Babberlababb)

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Si händ sicher vom Uffkläärigs-Köfferli ghört,
Dail Lyt händ sich dryber heftig empört,
Das Schnäpperli us Holz isch sicher e Hit,
Kasch numme hoffe, dass es kaini Sprisse git.
(Nachtschwärmer)

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Wo mi do letschti mitenand ins Bett sinn gange,
me hett jo als normali Frau emol s Verlange
Do sait my Liebschte und schlycht ab uff lyse Sohle
Ich mue ins Auto zerscht my Köfferli go hole.
(Bebbi Zigge)

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Wenn Zircher Sex wänn, hoop und ex, wie wildi Ochse,
Denn mien si straggs, die hänn e Gnaggs, in kleini Boggse,
Es sinn halt d’Zircher hindedri in allne Sparte,
E Sex-Box hänn mir z’Basel scho im Kindergarte.
(Dr Uffgweggt)

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Der Basler Fussballer Hakan Yakin, der beim FC Luzern gespielt hat und in der Zwischenzeit zum FC Bellinzona wechselte, ist seit Jahren ein beliebtes Objekt der Bänggler.

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„Wenn nid morn“ frogt sich d Hakan, „Jä, wenn selli denne goh?“
Trotz em Brueder als Trainer hett är Luzern richtig Italie jetzt verloo,
Intelligänter sei är worde, maint är vor dr Abrais kurz und knapp,
Paggt sini sibe Sache und fahrt Richtig Dytschland ab.
(Schloofkappe)

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Auch der Präsident des FC Sion kommt nicht ungeschoren davon. Christian Constantins Kapriolen bringen die Bänggelsänger mit anderen Vorkommnissen in Verbindung, was den Reiz des Schnitzelbanks ausmacht.

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Im Wallis das kasch grad vergässe
darf kei Wolf e Schöffli frässe
Sofort wird dä aabegnallt
was de Wölf grad gar nit gfallt.
Do meint eine, was soll das Gschrei,
gänt lieber dä Constantin zum Abschuss frei.
(S’spitzig Ryssblei)

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Nun noch Verse zum Rücktritt von Nationalbankchef Philipp Hildebrand, der über finanzielle Geschäfte seiner Gattin gestolpert ist. Die Transaktionen aufgedeckt hat die Zürcher „Weltwoche“.

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Hoffentlig isch das kai Schand,
y ha kai Värs yber dr Hildebrand,
entscheide due nit ich ellai,
das macht mi starggi Frau dehai.
(Pierrot)

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Mir hänn no mit em Teppichglopfer uff e Ranze griegt,
Dr Vatter het ys gstroft fir jede Saich, das het ys gniegt.
E Teppichglopfer bruuchsch hit nimm, zem Stroffe nimmsch kai Hand,
Hit längt e rächti Zytig, sait dr Philipp Hildebrand.
(Schnaabelwetzer)

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