Im Universitätsspital Basel (USB) werden immer mehr ausserkantonale Patientinnen und Patienten behandelt. 2011 stieg ihr Anteil von 43,8 auf 44,5 Prozent. Auch im laufenden Jahr scheint das USB seine Position als Zentrumsspital weiter stärken zu können.
Seit Anfang Jahr habe das USB seine Patientenzahl im Vergleich zum Vorjahr um 4 bis 5 Prozent steigern können, sagte Direktor Werner Kübler am Donnerstag vor den Medien. Dieses substanzielle Wachstum sei überraschend. Gross sei namentlich der Anteil der Patienten aus dem Baselbiet. Sie machten letztes Jahr 22 Prozent aus.
2011 verzeichnete das USB mit 31’641 Patienten ein Plus von 1,6 Prozent. Ihre durchschnittliche Aufenthaltsdauer sank weiter von 7,7 auf 7,5 Tage. Gleichzeitig stieg die Bettenbelegung von 94,8 auf 95,1 Prozent.
Die kürzere Aufenthaltsdauer führte Kübler auf die Fortschritte in der Medizin zurück. „Blutige Entlassungen“ habe es nicht gegeben und werde es auch mit den neuen Fallpauschalen nicht geben, die seit Anfang 2012 angewendet werden.
Bei den ambulanten Patienten wurde eine Zunahme um 2 Prozent auf 179’529 Besuche registriert. Im ambulanten Bereich stammt weniger als die Hälfte der Patienten aus Basel-Stadt.
Auch finanziell ein gutes Jahr
Kübler bezeichnete 2011 für das USB auch in finanzieller Hinsicht als „gutes Jahr“. Der Abschluss sei um 10,9 Mio. Fr. besser als die Budgetvorgabe des Kantons. Der Staatsbeitrag sank erneut, nämlich um 14,6 Mio. Fr. auf 159,6 Mio. Franken.
Der Aufwand des USB stieg gegenüber dem Vorjahr um 61,7 Mio. Fr. auf 848,2 Mio. Franken. Der Ertrag liegt mit 657,1 Mio. Fr. um 76 Mio. Fr. über dem Vorjahreswert.
Per Ende Jahr beschäftigte das USB 4974 Mitarbeitende. Die Zahl der Vollzeitstellen wurde mit Blick auf das angestrebte Wachstum um 135 auf 3787 erhöht. Nach Angaben Küblers ist es indes immer schwieriger, bestimmte Stellen zu besetzen. 43 Prozent der Ärzte am USB stammen inzwischen aus Deutschland.
Das vergangene Jahr war das letzte des USB als Dienststelle des Kantons Basel-Stadt. Per Anfang 2012 ist das Universitätsspital als öffentlich-rechtliche Anstalt verselbständigt worden. Sowohl die Auslagerung wie auch die Umstellung auf die neue Spitalfinanzierung mit den Fallpauschalen hat das USB laut Kübler gut über die Bühne gebracht.
Der neue Verwaltungsratspräsident Michael Plüss sieht das USB für die Zukunft mit verstärkter Konkurrenz unter den Spitälern gut positioniert. Um die Herausforderungen zu meistern, brauche es jedoch in den nächsten Monaten und Jahren viel Flexibilität.