Der Zoo Basel blickt auf ein gutes Geschäftsjahr zurück: Er hat 2015 zwar weniger Geld mit Eintrittsbilletts und Abonnementen eingenommen, weist aber einen leicht höheren Jahresgewinn aus. Der Spendenpegel stieg wegen Zustupfen für das geplante Ozeanium sprunghaft an.
Der Ertrag aus verkauften Eintrittskarten und Abos sank um 0,8 Prozent auf 9,05 Millionen Franken, wie dem am Montag publizierten Jahresbericht zu entnehmen ist. Im Vorjahr sei der Frühling schöner gewesen. Das Geld stammt von insgesamt 1,03 Millionen Eintritten, die das neue elektronische Zählsystem für 2015 ermittelt hat.
Gemäss der bis 2014 verwendeten Umrechnungsmethode hätte der Zolli für 2015 allerdings 2,01 Millionen Eintritte ausgewiesen. Die alte Methode war also wie vermutet zu grosszügig; in Zürich hatte sich der Wechsel ähnlich ausgewirkt. Real kam der Basler Zolli im letzten Jahr auf durchschnittlich 2833 Besucher täglich, bei starken Schwankungen von 109 Gästen (1. Dezember) bis 7579 Gästen (24. Mai).
Stärker negatives Betriebsergebnis
Auf der Ausgabenseite ist der Personalaufwand mit 11,6 Millionen Franken der Hauptposten; er nahm um gut 100’000 Franken zu. Ähnlich stiegen Betriebs- und Verwaltungsaufwand. So resultierte ein Betriebsverlust (vor Direktabschreibungen) von 7,9 Millionen, was knapp eine halbe Million schlechter war als im Vorjahr.
Auch das Finanzergebnis schrumpfte im letzten Jahr von 2,8 Millionen auf knapp 700’000 Franken. Die Einnahmen von Zoo-Restaurant und Zoo-Laden sanken nur leicht. Derweil stiegen die Sach-Investitionen – die neue Elefantenanlage und das Restaurant waren in Bau – um 2,94 Millionen auf 17,47 Millionen Franken.
Spenden, Geschenke, Nachlässe, Legate und Patenschaften flossen dem Zolli insgesamt 17,7 (Vorjahr: 7,8) Millionen zu. Davon wurden mit 14,47 (6,75) Millionen im Sinne der Geldgeber zweckbestimmte Fonds gebildet. Ein Drittel der Drittmittel, gut drei Millionen Franken, konnte zur Deckung des Betriebsverlustes verwendet werden.
Ringen um Kantons-Abgeltung
Mit dem Kanton Basel-Stadt ringt der Zoo um die Abgeltung erbrachter Leistungen, vor allem Zoopädagogik: Aus Spargründen will der Kanton die bisherigen 1,45 Millionen dafür ab 2017 auf eine Million kürzen, obschon der Zolli schon den bisherigen Betrag für eigentlich zu tief hält. Über 3000 Schulklassen besuchten 2015 den Zoo.
Im Jahresschnitt beschäftigte der Zoologische Garten Basel auf 154 Vollzeitstellen insgesamt 186 Personen. Der Tierbestand wird mit 598 Arten mit 6592 Tieren angegeben, darunter 383 Säugetiere, 689 Vögel, 239 Reptilien, 43 Amphibien und 3280 Fische.
Für das Ozeanium-Grossprojekt mit Schätzkosten von 100 Millionen werden die Spenden per Jahresende 2015 auf gut zehn Millionen beziffert. Zugesagte weitere 30 Millionen flössen erst beim Bau. Mit Eigenmitteln hat der Zoo 52 Millionen zusammen. Für das komplexe Projekt könnten die Bagger bestenfalls 2019/2020 auffahren.