Der Schuhverkäufer Bata schliesst Filialen und baut in der Schweiz Stellen ab. Das teilte die Gewerkschaft Unia gestützt auf Kündigungsschreiben aus drei Regionen mit. Ihren Angaben zufolge erfolgten die Kündigungen jeweils für die ganze Belegschaft einer Filiale.
Die Unia forderte Bata zur Transparenz auf, zum Erhalt möglichst vieler Stelle und zur Aufnahme von Sozialplan-Verhandlungen auf. Die Filialschliessungen sollen nach ihren Informationen Ende Juli in der ganzen Schweiz erfolgen. Offenbar wolle sich Bata auf den Online-Handel konzentrieren. Bei Bata war am Freitag zunächst niemand für eine Stellungnahme erreichbar.
Derzeit hat Bata noch 29 Filialen mit rund 300 Angestellten und etwa 40 bis 50 Lehrlingen, wie Natalie Imboden, Branchenverantwortliche Detailhandel bei der Unia auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda sagte. Die ihr vorliegenden Kündigungen betrafen jeweils alle Angestellten der jeweiligen Filialen.
Eine Frage der Definition
Unia fordert nun von Bata neben Klarheit über die Zukunft des Schweizer Filialnetzes auch Verhandlungen über einen Sozialplan. Diese sind bei Massenentlassungen Pflicht.
Im konkreten Fall könnten sie gemäss Imboden aber auf Schwierigkeiten stossen, denn das Personal in den jeweiligen Bata-Filialen ist einzeln gesehen nicht sehr zahlreich. Dass der Punkt mit den Massenentlassungen greift, muss trotz der möglicherweise landesweit grossen Zahl gestrichener Stellen jeder Standort als Wirtschaftsregion einzeln betrachtet werden.
Bata gehört zu den weltweit grössten Schuh-Detaillisten. In über 60 Ländern arbeiten rund 34’000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für den Konzern. Die Inhaberfamilie Bata wohnt in der Schweiz und gehört zu den 300 Reichsten im Land. Gemäss Unia-Informationen umfasst ihr Vermögen 3,2 Milliarden Franken.