Von April bis Juni dürfte die Schweizer Bauwirtschaft weniger umsetzen als noch zu Jahresbeginn. Trotz der leichten Abschwächung wird hierzulande aber nach wie vor fleissig gebaut. Der Bauindex sank im zweiten Quartal von hohem Niveau aus um 4 Punkte auf 140 Zähler.
Damit lägen die erwarteten saisonbereinigten Umsätze des Bauhauptgewerbes um 2,9 Prozent unter dem Niveau des Vorquartals, teilten die Credit Suisse und der Schweizerische Baumeisterverband am Mittwoch mit. Sie erheben gemeinsam den Bauindex, der vierteljährlich erscheint und als Frühindikator der Baukonjunktur in der Schweiz dient.
Den Rückgang im zweiten Quartal führen sie hauptsächlich auf eine vorübergehende Normalisierung beim Tiefbau zurück, der sich zuletzt auf einem sehr hohen Niveau bewegte und dieses nun nicht mehr halten kann. Gegenüber dem Vorquartal verlor der Tiefbauindex 4,2 Prozent und bewegt sich damit auf dem Vorjahresniveau.
Die Bauvorhaben beim öffentlichen Tiefbau gingen leicht zurück, heisst es in der Mitteilung. Jedoch bestehe langfristig auch in der Schweiz ein hoher Investitionsbedarf bei der Infrastruktur, etwa im Bahnverkehr. Der private Tiefbau befinde sich indes auf einem Rekordhoch und steuere derzeit gegen 30 Prozent der Umsätze bei.
Der private Tiefbau profitiert von der starken Hochbaukonjunktur – denn für die neuen Gebäude müssen Leitungen gebaut und weitere Erschliessungsarbeiten getätigt werden. Wegen der tiefen Zinsen werden weiterhin vor allem zahlreiche Renditewohnungen, aber auch Büros gebaut. Der Hochbauindex sank gegenüber dem Vorquartal um 1,6 Prozent, allerdings liegt er damit immer noch 7,3 Prozent über dem Vorjahresquartal.
Die Aussichten für den Hochbau bleiben laut den Index-Autoren auch kurz- und mittelfristig intakt. Allerdings fehlten für die neu entstehenden Wohn- und Geschäftsflächen zunehmend die Mieter.