Weil Bauern mit Zuckerrüben immer weniger verdienen, erhöht der Bundesrat den Beitrag für die Äcker erneut. Rückwirkend auf Anfang Jahr erhalten die Landwirte pro Hektare 200 Franken mehr Subventionen und damit neu 1800 Franken.
Bereits auf Anfang 2015 war der Beitrag auf 1600 Franken pro Hektare erhöht worden. Mit der neuen Anhebung unterstütze der Bundesrat die inländische Zuckerrübenproduktion «in einem Marktumfeld mit anhaltend tiefen Zuckerpreisen», teilte das Bundesamt für Landwirtschaft am Mittwoch mit.
Die Zuckerrüben sind immer wieder ein Zankapfel in der Landwirtschaftspolitik. So hatte der Bundesrat vor Jahresfrist bereits beschlossene Reduktionen von Direktzahlungen für Zuckerrüben wieder rückgängig gemacht – weil das Parlament die Budgetkürzungen abgelehnt hatte.
Rekordmenge vor zwei Jahren
Der Bundesrat begründet den höheren Flächenbeitrag damit, dass der Schweizer Lebensmittelindustrie auf ihren Absatzmärkten im Inland und in der EU weiterhin Zucker zu wettbewerbsfähigen Preisen zur Verfügung stehen soll. Er sieht den Beitrag als geeignetes Mittel, weil es preisneutral sei. Seit 2005 ist der Preis des Schweizer Zuckers auf jenen in der EU ausgerichtet. Per Ende September 2017 hebt die EU zudem die Kontingente für Zuckerrüben auf.
Laut Agrarbericht ging der EU-Zuckerpreis 2015 von rund 630 Euro auf 440 Euro und bis im Sommer 2015 auf rund 420 Euro je Tonne zurück.
2014 hatten die Zuckerfabriken Aarberg und Frauenfeld die Rekordmenge von 1,95 Millionen Tonnen Zuckerrüben zu gut 300’000 Tonnen Zucker verarbeitet. 2015 waren es deutlich weniger: 1,4 Millionen Tonnen ergaben etwas über 230’000 Tonnen Zucker.