Der Schweizer Bauernverband (SBV) stellt sich gegen die SVP-Einwanderungsinitiative. Der SBV-Vorstand fasste «mit grossem Mehr» die Nein-Parole, wie er am Dienstag mitteilte. Die Landwirtschaft sei auf ausländische Arbeitskräfte angewiesen, begründete er den Entscheid.
Für anstrengende, körperliche Arbeiten liessen sich nicht ausreichend Schweizerinnen und Schweizer gewinnen, schreibt der Bauernverband in einem Communiqué. Bei einer Annahme der Volksinitiative «Gegen Masseneinwanderung» würde nach Ansicht des Bauernverbandes die Versorgung des Schweizer Marktes mit regionalen Frischprodukten gefährdet.
Die Initiative bringe die bestehenden bilateralen Abkommen mit der EU in Gefahr. Der Bauernverband befürchtet zudem, dass die Landwirtschaft schlechte Karten hätte, da wertschöpfungsstarke Branchen bei der Zuteilung von Arbeitskräften bevorzugt würden und vor allem qualifizierte Fachkräfte in die Schweiz kämen.
Der Vorstand fasste deshalb «mit grossem Mehr» die Nein-Parole, wie der Bauernverband mitteilte. Der «Tages-Anzeiger» hatte Anfang der Woche berichtet, die Mitglieder seien sich bei diesem Thema nicht einig.
Die Initiative «Gegen Masseneinwanderung» verlangt, dass die Schweiz die Einwanderung wieder mit Kontingenten regelt. Dazu soll die Personenfreizügigkeit mit der EU neu verhandelt werden. Der Bundesrat, die Wirtschaftsverbände, die Linke und die bürgerlichen Parteien bekämpfen die Initiative der SVP.
In der Schweizer Landwirtschaft sind nach Angaben des Bauernverbands rund 20’000 ausländische Arbeitskräfte beschäftigt, ein grosser Teil davon im Gemüsebau.