Baumeisterverband und Gewerkschaften einig über Landesmantelvertrag

Der Schweizerische Baumeisterverband (SBV) und die Gewerkschaften haben sich auf einen neuen Landesmantelvertrag für das Bauhauptgewerbe geeinigt. Dieser soll am 1. April in Kraft treten und bis Ende 2015 gelten. Damit gehört der aktuell herrschende vertragslose Zustand bald der Vergangenheit an.

Der neue Landesmantelvertrag für das Bauhauptgewerbe soll per 1. April in Kraft treten (Archiv) (Bild: sda)

Der Schweizerische Baumeisterverband (SBV) und die Gewerkschaften haben sich auf einen neuen Landesmantelvertrag für das Bauhauptgewerbe geeinigt. Dieser soll am 1. April in Kraft treten und bis Ende 2015 gelten. Damit gehört der aktuell herrschende vertragslose Zustand bald der Vergangenheit an.

Wie die Gewerkschaften Unia und Syna und der SBV am Freitagabend in einem gemeinsamen Communiqué mitteilten, wird das Verhandlungsergebnis nun als Gesamtpaket den jeweiligen Entscheidungsgremien vorgelegt.

Die Unia entscheidet über die definitive Zustimmung bereits (morgen) Samstag. Die Syna wird am 28. März darüber abstimmen, gleichentags wie die Delegierten des SBV anlässlich einer ausserordentlichen Versammlung.

Langer Streit vorausgegangen

Im Baugewerbe herrschte seit dem 1. Januar 2012 ein vertragsloser Zustand. Die Gewerkschaften und der SBV hatten zuvor in immer neuen Verhandlungsrunden nie eine Einigung erzielen können. Mindestens zweimal waren die seit Anfang 2011 laufenden Verhandlungen sogar ganz für gescheitert erklärt worden.

Die Gewerkschaften hatten ursprünglich einen ausführlichen Forderungskatalog vorgelegt: Sie wollten insbesondere höhere Mindestlöhne, eine generelle Lohnerhöhung, besseren Schutz für die Bauarbeiter bei Krankheit, einen ausgebauten Kündigungsschutz für ältere Mitarbeiter und Massnahmen gegen Lohndumping.

Die Baumeister ihrerseits wollen nicht nachgeben und pochten darauf, dass es mehr Zeit brauche, um einen neuen Landesmantelvertrag auszuarbeiten. Deshalb wollten sie den alten, Ende 2011 auslaufenden Landesmantelvertrag (LMV 08) zumindest um einige Monate verlängern. Seit Januar dieses Jahres stritten sich die beiden Verhandlungsparteien dann vor allem um Art und Weise dieser Verlängerung.

Vertragsloser Zustand bald aufgehoben

Da es nun am Freitag zu einer Einigung gekommen ist, wird dieser vertragslose Zustand nur noch gut drei Wochen andauern. Für den SBV-Vizechef Martin A. Senn ist dies denn auch die wichtigste Errungenschaft der (heutigen) Einigung. „Entscheidend ist, dass der vertragslose Zustand nun aufgehoben ist“, sagte er gegenüber der Nachrichtenagentur sda.

Zu den Details der Einigung wollte sich Senn jedoch nicht äussern, da dies mit den Gewerkschaften so vereinbart worden sei. Er sage nur soviel: „Wir haben uns auf ein Paket geeinigt, das die wesentlichen Grundpunkte des LMV 08 übernimmt“.

Unia-Mediensprecher Nico Lutz wollte die Einigung ebenfalls nicht weiter kommentieren. Er sagte lediglich, dass beide Seiten mit dem neuen Vertrag gut leben könnten. Die Unia will nach ihrer morgigen Versammlung weitere Details des ausgehandelten Pakets bekanntgeben.

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