Das umstrittene Projekt zur Umfahrung des Aargauer Städtchens Mellingen wird teilweise überarbeitet. Im Bauabschnitt 1 wird die neue Kantonsstrasse um bis zu 7,5 Meter vom Fuss des Gruemethügels in das benachbarte Landwirtschaftsland versetzt.
Gleichzeitig werde die Brückenbrüstung transparenter gestaltet, teilte das kantonale Departement Bau, Verkehr und Umwelt (BVU) am Mittwoch mit. Damit werde den Forderungen der Eidgenössischen Natur- und Heimatschutzkommission (ENHK) Rechnung getragen.
Die Projektänderung soll im Januar öffentlich aufgelegt werden. Diese führt gemäss BVU zu keinen Mehrkosten. Das Aargauer Volk hatte der 36,5 Millionen Franken teuren Umfahrung im Mai 2011 deutlich zugestimmt.
Die Strasse soll das Reussstädtchen Mellingen im Bezirk Baden vom Durchgangsverkehr entlasten. Jeden Tag fahren rund 17’000 Fahrzeuge durch die Altstadt mit ihrem Ortsbild von nationaler Bedeutung.
Hauptentscheid des Verwaltungsgerichts steht noch aus
Die Verbände VCS und WWF reichten gegen das vom Regierungsrat genehmigte Projekt im März 2013 eine Beschwerde beim kantonalen Verwaltungsgericht ein. Sie fordern eine Änderung des Projektes.
Das Verwaltungsgericht ordnete im Verlauf des Verfahrens das Gutachten der ENHK an. Die bisher beteiligten Mitglieder der Kommission mussten in den Ausstand. Im Gutachten empfiehlt die ENHK zwei Anpassungen im Abschnitt 1. Die Kommission hatte ursprünglich kein Gutachten verfassen wollen.
Im Beschwerdeverfahren der Verbände selbst hat das Verwaltungsgericht noch keinen Hauptentscheid getroffen. Das Verfahren sei aufwendig und der Schriftwechsel der Parteien daure an, hält das BVU fest.