Karl-Heinz Rummenigge spricht nach dem beeindruckenden 3:0 von Bayern München im Spitzenspiel gegen RB Leipzig von einer «Demonstration». Leipzigs Trainer Ralf Hasenhüttl nennt es eine «Lehrstunde».
Beim FC Bayern München war schon drei Tage vor Heiligabend Bescherung. 3:0 schlug der deutsche Rekordmeister den Emporkömmling RB Leipzig am Mittwochabend im eigenen Stadion. «Der Sieg war nicht nur hochverdient, er war fast eine Demonstration», meinte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge nach dem Topspiel. «Es war eine Lehrstunde», gestand RB-Coach Ralph Hasenhüttl.
Mit einer derart klaren Sache zugunsten der Münchner hätte Hasenhüttl vor dem Spiel sicher nicht gerechnet. Nach 25 Minuten führten die Gastgeber vor 75’000 Zuschauern nach Toren der Spanier Thiago und Xabi Alonso bereits mit 2:0. Nach der Roten Karte gegen Leipzigs Emil Forsberg (30.) war es endgültig ein ungleiches Duell. «Wenn Bayern mal ernst macht, ist das für uns nicht zu verteidigen», sagte Hasenhüttl. «Wir haben gegen die beste Mannschaft in Deutschland verloren.»
Die Münchner sahen die Machtverhältnisse rechtzeitig zum Jahreswechsel zurechtgerückt, als Weihnachtsmeister grüssen sie wie gewohnt von ganz oben in der Tabelle. «Ganz Deutschland hat auf dieses Spiel geschaut und sich darauf gefreut. Wir wollten ein Ausrufezeichen setzen, das ist uns gelungen», stellte Bayerns Kapitän Philipp Lahm zufrieden fest.
Bayerns Toptorschütze Robert Lewandowski erhöhte per Foulpenalty noch vor dem Pausenpfiff auf 3:0. Der rundum zufriedene FCB-Coach Carlo Ancelotti sprach von «den besten 30 Minuten» in seiner Münchner Amtszeit. «Wir mussten uns verbessern, und wir haben uns verbessert», betonte der Italiener. David Alaba schrieb auf Twitter: «Der beste Weg, das Jahr zu beenden.»
Mateschitzs Ansage
Dass in der zweiten Spielhälfte kein weiterer Gegentreffer fiel, strich Hasenhüttl als positiv hervor – ebenso wie den Herbst des Aufsteigers: «Trotz der Niederlage können wir nach dieser Hinrunde erhobenen Hauptes in die verdiente Winterpause gehen.»
36 Punkte nach 16 Spielen bei drei Punkten Rückstand auf die Bayern sind für die «Roten Bullen» eine gute Ausgangsposition für 2017. Auf den Dritten Hertha Berlin hat Leipzig sechs Punkte Vorsprung. In einem vor dem Spiel getätigten Interview hatte der in München auf der Tribüne sitzende Geldgeber Dietrich Mateschitz das Erreichen des Europacups als «Minimalziel» genannt. Die Top-Drei der Bundesliga spielen fix in der Champions League, der Vierte tritt in der Qualifikation zur Königsklasse an.
Die Bayern bewiesen im 25. Pflichtspiel unter Ancelotti, dass es ein grosses erstes Jahr mit dem Italiener geben könnte. Auf den Punkt war die Mannschaft in der Spitzenpartie da und demonstrierte ihre Vormachtstellung in der Bundesliga. «Dieses Spiel gibt uns Selbstvertrauen für die Zukunft», bekräftigte der Bayern-Trainer vor dem kurzen Weihnachtsurlaub.