Der Hamburger SV erleidet in München einmal mehr ein Debakel. Er wird mit 0:8 deklassiert und verliert beim Leader und Meister zum achten Mal in Folge.
0:1, 0:6, 0:5, 2:9, 1:3, 0:8, 0:5, 0:8. Wenn der HSV in der Münchner Arena antritt, erleben die Bayern-Fans ein Spektakel und die Hamburger eine Horror-Show. Auch in dieser Saison konnte der HSV dem Trend nicht entgegenwirken. Er ist bei seiner Münchner Niederlagen-Serie bei einem Schnitt von 5,62 Gegentoren pro Spiel angelangt.
Zu den Prügelknaben gehörte auch ein Schweizer: Johan Djourou war als Innenverteidiger mitten drin beim Debakel, wobei eigentlich: Wie der gesamte Hamburger Abwehrverbund war er eher als Zuschauer dabei statt mitten drin. Die Bayern wurden spätestens bei den Toren nach der Pause kaum noch gestört durch irgendwelche Hamburger Abwehrarbeit.
Dabei waren die Hamburger durchaus mit einem gewissen Optimismus nach München gereist. Sie hatten in den letzten vier Pflichtspielen nicht mehr verloren und vor zwei Wochen immerhin den Tabellen-Zweiten RB Leipzig auswärts 3:0 geschlagen.
Doch in München war schon zur Pause der Ofen aus, nachdem die Bayern zwischen der 17. und 42. Minute drei Tore erzielt hatten. Am Ende waren es acht Münchner Treffer. Robert Lewandowski traf dreimal, der eingewechselte Kingsley Coman war zweimal erfolgreich, Arturo Vidal, David Alaba und Arjen Robben erzielten je ein Tor. Stürmer Thomas Müller, der in der Meisterschaft erst ein einziges Tor geschossen hat, ging einmal mehr leer aus. Dennoch brillierte der Internationale mit drei Assists.
Am Ende hätte sich Bayerns Coach Carlo Ancelotti kein schöneres Jubiläum vorstellen können. Der Italiener sass zum 1000. Mal als Profi-Trainer auf der Bank.
Bayerns Vorsprung auf Verfolger RB Leipzig beträgt weiterhin fünf Punkte, weil auch der Aufsteiger zu einem Heimsieg kam. Gegen den 1. FC Köln gewann er 3:1, wobei er nach dem Treffer von Emil Forsberg (5.) und dem Eigentor von Dominic Maroh (34.) schon zur Pause 2:0 führte.
RB Leipzig hat damit mit Siegen gegen Borussia Mönchengladbach und Köln souverän auf den Rückschlag der Heimniederlage gegen den HSV von vor zwei Wochen reagiert. Köln dagegen wartet nun seit drei Spielen auf einen Sieg.
Eine schlimme Woche erlebte Bayer Leverkusen. Vier Tage nach dem 2:4 im Heimspiel der Champions-League-Achtelfinals gegen Atletico Madrid unterlag der letztjährige Dritte Mainz vor eigenem Anhang 0:2. Ausgerechnet gegen Mainz also, das seine letzten sechs Auswärtsspiele in der Bundesliga mit einem Torverhältnis von 1:16 verloren hatte. Stefan Bell und Levin Öztunali schossen die Mainzer Tore schon in den ersten elf Minuten.
Seferovics Entgleisung
Haris Seferovic, in der Rückrunde erst zum zweiten Mal in der Startformation, verschuldete die 0:2-Niederlage von Eintracht Frankfurt bei Hertha Berlin zumindest mit. Wegen einer Tätlichkeit fernab des Spielgeschehens stoppte der Schweizer Nationalspieler die Gäste in der Schlussphase beim Stand von 0:1 vollends.
Trainer Niko Kovac kündigte im Nachgang zum sechsten Frankfurter Platzverweis der aktuellen Kampagne an, dass der unberechenbare Stürmer mit «spürbaren finanziellen Konsequenzen» zu rechnen habe. Seferovics zwiespältiges Engagement am Main wird im Mai ohnehin enden. Aus Lissabon sickerte durch, der nicht ganz pflegeleichte Angreifer soll sich mit Benfica über eine künftige Zusammenarbeit geeinigt haben.
Darmstadt – Augsburg 1:2 (0:0). – 16’500 Zuschauer. – Tore: 48. Heller 1:0. 55. Verhaegh (Foulpenalty) 1:1. 85. Bobadilla 1:2. – Bemerkungen: Augsburg mit Hitz.
Freiburg – Dortmund 0:3 (0:1). – 24’000 Zuschauer. – Tore: 13. Sokratis 0:1. 55. Aubameyang 0:2. 70. Aubameyang 0:3. – Bemerkung: Dortmund mit Bürki.
Leipzig – Köln 3:1 (2:0). – 39’335 Zuschauer. – Tore: 5. Forsberg 1:0. 34. Maroh (Eigentor) 2:0. 53. Osako 2:1. 65. Werner 3:1.
Leverkusen – Mainz 0:2 (0:2). – 27’086 Zuschauer. – Tore: 3. Bell 0:1. 11. Öztunali 0:2. – Bemerkungen: Leverkusen ohne Mehmedi (nicht im Aufgebot), Mainz mit Frei.
Bayern München – Hamburg 8:0 (3:0). – 75’000 Zuschauer. – Tore: 17. Vidal 1:0. 24. Lewandowski (Foulpenalty) 2:0. 42. Lewandowski 3:0. 54. Lewandowski 4:0. 56. Alaba 5:0. 65. Coman 6:0. 69. Coman 7:0. 87. Robben 8:0. – Bemerkungen: HSV mit Djourou.
Hertha Berlin – Eintracht Frankfurt 2:0 (0:0). – 43’323 Zuschauer. – Tore: 52. Ibisevic 1:0. 83. Darida 2:0. – Bemerkungen: Hertha Berlin mit Lustenberger (ab 87.), ohne Stocker (Ersatz), Eintracht Frankfurt mit Seferovic und Tarashaj (ab 63.). 78. Rote Karte gegen Seferovic wegen einer Tätlichkeit.
Rangliste: 1. Bayern München 22/53 (54:13). 2. RB Leipzig 22/48 (41:22). 3. Borussia Dortmund 22/40 (46:23). 4. Hoffenheim 21/37 (38:21). 5. Hertha Berlin 22/37 (30:24). 6. Eintracht Frankfurt 22/35 (25:22). 7. 1. FC Köln 22/33 (31:22). 8. Bayer Leverkusen 22/30 (34:32). 9. SC Freiburg 22/30 (28:39). 10. Mainz 05 22/28 (31:37). 11. Augsburg 22/27 (21:28). 12. Schalke 04 21/26 (25:22). 13. Borussia Mönchengladbach 21/26 (23:29). 14. Wolfsburg 22/22 (20:33). 15. Werder Bremen 22/22 (28:43). 16. Hamburger SV 22/20 (21:45). 17. Ingolstadt 21/18 (19:32). 18. Darmstadt 22/12 (15:43).