Mit Bayern München und dem FC Chelsea spielen heute Abend (20.45 Uhr) die im Europacup erfolgreichsten Klubs der vergangenen beiden Jahre um den europäischen Supercup.
Es ist fraglos nicht der wichtigste internationale Titel, um den es in Prag geht. Dass sie diesen Pokal noch nie in den Händen halten konnten, wurmt die Münchner Titelsammler allerdings durchaus ein wenig. Dreimal hatten sie in der Vergangenheit als Gewinner des Meistercups beziehungsweise als Champions-League-Sieger Gelegenheit, die letzte Lücke im eindrücklichen Palmarès zu schliessen, doch jedes Mal blieb ihnen die Trophäe verwehrt – zuletzt 2001 beim 2:3 gegen den damaligen UEFA-Cup-Sieger Liverpool.
Ein Sieg heute Abend wäre nicht nur für Bayern München eine Premiere, sondern für die gesamte Bundesliga. Denn einen deutschen Klub sucht man in der Siegerliste des seit 1972 ausgetragenen Wettbewerbs erstaunlicherweise vergeblich. Bayerns Widersacher Chelsea ist dem deutschen Klub-Fussball da einen Schritt voraus, denn vor 15 Jahren behielten die Londoner im UEFA-Supercup gegen Real Madrid die Oberhand (1:0).
Seinen Reiz zieht das Spiel zwischen dem Champions-League- und dem Europa-League-Sieger vor allem aus dem Duell der beiden weltweit am meisten beachteten Trainer, Pep Guardiola und José Mourinho. Als Verantwortliche bei Barcelona beziehungsweise Real Madrid lagen die beiden zwischen 2010 und 2012 in einem verbalen Dauer-Clinch, den die Medien freudig auskosteten.
Der FC Bayern hat unter Guardiola noch Luft nach oben. Der Triple-Gewinner wirkte zuletzt nicht so unwiderstehlich und leidenschaftlich wie noch im Frühjahr. Nach dem 1:1 in Freiburg wurde erstmals Kritik an Guardiolas Taktik respektive Aufstellung laut. Chelsea, wie Bayern in der heimischen Liga bei einem ausgetragenen Spiel mehr Leader, überzeugte zuletzt vor allem in der Defensive. Am Montag im Auswärtsspiel bei Manchester United (0:0) liess Mourinhos Equipe nur einen Schuss auf das Tor von Petr Cech zu.