Bayern München (4:0 gegen Olympiakos Piräus) und Barcelona (6:1 gegen die AS Roma) stehen nach Kantersiegen gegen ihren bisherigen Verfolger als vorzeitige Gruppensieger fest.
Die Bayern lieferten im Duell der punktgleich führenden Teams der Gruppe F gegen Olympiakos Piräus die nächste Gala im eigenen Stadion ab. Wettbewerbs- und saisonübergreifend hat der Bundesliga-Leader zwölf Heimsiege aneinandergereiht, das überragende Torverhältnis beträgt 47:6. Olympiakos hätte mit einem Punkt in München und der vorzeitigen Achtelfinal-Qualifikation die beste Champions-League-Vorrunde der Vereinsgeschichte krönen können. Stattdessen wurde die in der griechischen Liga makellose Mannschaft mit Pajtim Kasami wie Arsenal (5:1) und Dinamo Zagreb (5:0) in München regelrecht vorgeführt. Bereits nach 20 Minuten führten die Bayern durch Tore von Douglas Costa, Robert Lewandowski und Thomas Müller 3:0.
Die Niederlage von Olympiakos hält Arsenal nach dem 3:0 gegen Dinamo Zagreb die Möglichkeit offen, im 16. Jahr hintereinander in die Achtelfinals vorzustossen. Voraussetzung dafür ist ein Sieg mit einem Tor (4:3, 5:4 usw.) oder zwei Toren Differenz in Piräus. Die «Gunners» blendeten die erheblichen Personalprobleme – ein halbes Dutzend Stammspieler fehlte verletzt – problemlos aus. Ein Doppelschlag brachte das mit zwei Niederlagen gestartete Arsenal in der ersten Halbzeit auf Kurs. Ein Flugkopfball des seit Wochen formstarken Mesut Özil (29.) und zwei Treffer von Alexis Sanchez brachten die Überlegenheit der Londoner zum Ausdruck.
Der FC Barcelona wusste schon vor Anpfiff der Partie, dass er zum zwölften Mal in Serie zu den Top 16 der Champions League gehört. Dies darum, weil Bayer Leverkusen bei den Weissrussen von BATE Borissow trotz des vierten Saisontreffers von Admir Mehmedi im vierten Champions-League-Einsatz (per Innenrist-Lob) nur zu einem 1:1 gekommen war. Der Bundesligist kann das erstmalige Out in der Königsklasse vor Weihnachten seit 1999 nur mit einem Sieg gegen Barcelona und einem Römer Punktverlust gegen BATE verhindern.
Barcelona hätte drei Tage nach der Machtdemonstration im «Clasico» ein Punkt zur Sicherung von Platz 1 in der Gruppe E gereicht. Auf Unentschieden waren die Katalanen aber zu keinem Zeitpunkt aus. Das Spiel ging ausschliesslich in eine Richtung: gegen das Tor der AS Roma. Am Ende resultierte der deutlichste Europacup-Sieg seit dem 6:1 im letzten Gruppenspiel 2013 gegen Celtic Glasgow. Das 1:0 durch Doppeltorschütze Luis Suarez (16.) fiel nach der vierten klaren Chance Barcelonas. In welch beneidenswerter Form sich das Offensivtrio befindet, demonstrierte es beim 2:0 keine 120 Sekunden später. 27 Pässe in Serie, die entscheidenden in Strafraumnähe allesamt direkt, führten zu Lionel Messis erstem Tor der laufenden Kampagne. Nach der 58-tägigen Verletzungspause zeigte sich der von Beginn weg eingesetzte Argentinier, der Gerard Piqués 4:0 vorbereitete und das 5:0 erzielte, in bester Spiellaune. Seine aktuelle Europacup-Bilanz: 101 Spiele, 79 Tore, 102 Assists.
In der Gruppe G vergab Porto durch das 0:2 gegen Dynamo Kiew, seiner ersten Heimniederlage seit Oktober 2013, den ersten «Matchball». Am 9. Dezember kommt es zum Showdown zwischen Chelsea (4:0 bei Maccabi Tel-Aviv) und den Portugiesen. Mit Kiew könnte ein drittes Team die Vorrunde mit elf Punkten abschliessen. Den zweiten Achtelfinalisten der Gruppe H neben dem weiterhin makellosen Zenit St. Petersburg werden Valencia und Neuling Gent mit dem seit Dienstag zweifachen Schweizer Torschützen Danijel Milicevic im Fernduell ausmachen.
Der Schweizer Internationale traf in der 68. Minute mit einem als Flanke gedachten Schuss zum 1:1 und rettete damit dem Bundesligist wie bereits im Heimspiel gegen die AS Roma mit einem späten Treffer einen Punkt. Für Mehmedi war es bereits das vierte Tor in der laufenden Kampagne, nachdem er bereits im Hinspiel sowie auch in Rom getroffen hatte.
Bereits nach gut einer Minute lagen die Gäste im Rückstand, nachdem Torhüter Bernd Leno einen Schuss von Michail Gordeitschuk durch die Beine passieren gelassen hatte. Leverkusen war danach zwar das spielbestimmende Team, gute Chancen erspielte sich der Bundesligist aber kaum. Den dennoch möglichen Sieg vergaben in der Nachspielzeit Wladlen Jurtschenko und Javier Hernandez, dem erstmals nach sieben Pflichtspielen in Folge kein Treffer gelang.
Klar ist, dass Leverkusen im abschliessenden Heimspiel gegen Barcelona zwingend einen Sieg braucht, um sich die Möglichkeit für die Achtelfinal-Qualifikation aufrecht zu erhalten. Der Titelverteidiger Barcelona profitierte vom Remis in Borissow und sicherte sich bereits vor dem Heimspiel gegen die AS Roma den Einzug in die Achtelfinals.
Als einziges Team weiterhin ohne Verlustpunkt ist Zenit St. Petersburg. Der russische Meister siegte gegen Valencia dank Treffern von Oleg Schatow und Artem Dsjuba, der mit seinem fünften Treffer zu Cristiano Ronaldo aufschloss, 2:0. Die Spanier können bei einem Sieg von Gent gegen Lyon vom zweiten Tabellenplatz verdrängt werden.
Gruppe E
FC Barcelona – AS Roma 6:1 (3:0). – 71’433 Zuschauer. – SR Cakir (Tür). – Tore: 15. Suarez 1:0. 18. Messi 2:0. 44. Suarez 3:0. 56. Piqué 4:0. 60. Messi 5:0. 77. Adriano 6:0. 91. Dzeko 6:1.
FC Barcelona: ter Stegen; Dani Alves, Piqué (56. Bartra), Vermaelen, Jordi Alba; Rakitic, Busquets (46. Samper), Sergi Roberto (64. Adriano); Messi, Suarez, Neymar.
AS Roma: Szczesny; Maicon, Manolas, Rüdiger, Digne; Pjanic (75. Salih Ucan), Keita, Nainggolan (46. Iturbe); Florenzi (58. Vainqueur), Dzeko, Falqué.
Bemerkungen: 77. Szczesny wehrt Foulpenalty von Neymar ab, Adriano trifft im Nachschuss. 82. ter Stegen wehrt Foulpenalty von Dzeko ab. Barcelona ohne Mascherano, AS Roma ohne Gervinho, Salah und Totti (alle verletzt).
BATE Borissow – Bayer Leverkusen 1:1 (1:0). – 13’000 Zuschauer. – SR Turpin (Fr). – Tore: 2. Gordeitschuk 1:0. 68. Mehmedi 1:1. – Leverkusen: Leno; Donati, Tah, Ramalho, Wendell; Kramer, Kampl; Bellarabi, Calhanoglu (78. Brandt), Mehmedi (89. Jurtschenko); Hernandez. – Bemerkung: Leverkusen ohne Papadopoulos und Toprak (gesperrt).
Rangliste: 1. FC Barcelona 5/13 (14:3). 2. AS Roma 5/5 (11:16). 3. Bayer Leverkusen 5/5 (12:11). 4. BATE Borissow 5/4 (5:12).
Gruppe F
Bayern München – Olympiakos Piräus 4:0 (3:0). – 70’000 Zuschauer. – SR Eriksson (Sd).- Tore: 8. Douglas Costa 1:0. 16. Lewandowski 2:0. 30. Müller 3:0. 70. Coman 4:0.
Bayern München: Neuer; Lahm, Boateng, Badstuber, Rafinha; Vidal; Müller, Douglas Costa (72. Martinez); Robben (33. Kimmich), Lewandowski (56. Benatia), Coman.
Bemerkungen: 33. Robben verletzt ausgeschieden. 53. Platzverweis Badstuber (Notbremse). Bayern München ohne Alaba, Bernat, Götze, Ribéry und Thiago (alle verletzt), Olympiakos bis 67. mit Kasami.
Arsenal – Dinamo Zagreb 3:0 (2:0). – 60’000 Zuschauer. – SR Kassai (Un). – Tore: 29. Özil 1:0. 33. Sanchez 2:0. 69. Sanchez 3:0.
Arsenal: Cech; Bellerin (82. Debuchy), Mertesacker, Koscielny, Monreal; Flamini, Cazorla (82. Chambers); Campbell, Özil, Sanchez; Giroud (64. Ramsey).
Bemerkung: Arsenal ohne Arteta, Coquelin, Oxlade-Chamberlain, Rosicky, Walcott, Welbeck und Wilshere (alle verletzt).
Rangliste: 1. Bayern München 5/12 (17:3). 2. Olympiakos Piräus 5/9 (6:10). 3. Arsenal 5/6 (9:10). 4. Dinamo Zagreb 5/3 (3:12).
Gruppe G
Rangliste: 1. FC Porto 5/10 (9:6). 2. Chelsea 5/10 (11:3). 3. Dynamo Kiew 5/8 (7:4). 4. Maccabi Tel Aviv 5/0 (1:15).
Gruppe H
Zenit St. Petersburg – Valencia 2:0 (1:0). – SR Moen (No). – Tore: 15. Schatow 1:0. 74. Dsjuba 2:0. – Bemerkung: 80. Platzverweis Ruben Vezo (Valencia/Notbremse).
Rangliste: 1. Zenit St. Petersburg 5/15 (12:4). 2. Gent 5/7 (6:6). 3. Valencia 5/6 (5:7). 4. Lyon 5/1 (3:9).