Im Kanton Glarus sind die bisherigen drei Bundesparlamentarier bestätigt worden. BDP-Parteichef und Nationalrat Martin Landolt wehrte einen Angriff aus dem SP-Lager ab. Auch in der Ständeratswahl blieb der Kampfkandidat auf der Strecke.
BDP-Chef Martin Landolt kann für weitere vier Jahre in Bern im Nationalrat politisieren. Der einzige Glarner Nationalrat holte 5423 Stimmen. Sein Herausforderer, der SP-Politiker Jacques Marti, kam auf 4742 Stimmen. Die Stimmbeteiligung betrug 41,46 Prozent bei der Nationalratswahl und den Ständeratswahlen.
Marti ist der 32-jährige Sohn des früheren Preisüberwachers und Nationalrates Werner Marti. Der Rechtsanwalt und Bauunternehmer aus Sool, im Militär im Rang eines Majors, wollte in die Fussstapfen seines Vaters treten und die Linke des Glarnerlandes im Nationalrat vertreten. Er hatte seine Kandidatur erst fünf Wochen vor den Wahlen bekanntgegeben.
BDP-Nationalrat Martin Landolt hat einen schwierigen Wahlkampf hinter sich. Der 47-jährige Betriebsökonom konnte auf keine geschlossene bürgerliche Unterstützung zählen. Die FDP stellte sich erst in letzter Minute hinter den amtierenden Nationalrat. Zudem unterstützte ein bürgerliches Komitee Herausforderer Marti.
Von der SVP konnte Landolt keinen Sukkurs erwarten. Im Gegenteil: Parteichef Toni Brunner hatte in einem Zeitungsinterview verlauten lassen, im Glarnerland würde er zum ersten Mal im Leben einen Sozialdemokraten wählen.
Hefti mit dem besten Resultat
Bestätigt im Amt wurden zudem die beiden Glarner Ständeräte. FDP-Politiker Thomas Hefti aus Schwanden erreichte 8619 Stimmen. SVP-Ständerat Werner Hösli 5469. Der Herausforderer von Hösli, der unabhängige Unternehmer Hans-Peter Legler aus Niederurnen, erzielte 3335 Stimmen. Das absolute Mehr betrug 4827 Stimmen.
Legler war erst drei Wochen vor den Wahlen in den Wahlkampf eingestiegen. Er hatte den Sitz von SVP-Mann Werner Hösli attackiert. Der parteilose und unabhängige Herausforderer hält den 54-jährigen Hösli für nicht mehr tragbar.
Der SVP-Ständerat wurde in einem Zivilprozess mit anderen Bankräten der Glarner Kantonalbank erstinstanzlich vom Kantonsgericht schuldig gesprochen. Er muss mehrere hunderttausend Franken Schadenersatz zahlen. Das Urteil ist allerdings noch nicht rechtskräftig.