Hans Grunder tritt als Präsident der BDP Schweiz zurück. Er wird sein Amt Anfang Mai niederlegen. Der Berner Nationalrat führte die Partei seit ihrer Gründung im Herbst 2008. Sein grösster Erfolg war die Wiederwahl von BDP-Bundesrätin Eveline Widmer-Schlumpf.
„Ich trete ab mit einer Bilanz, die sich sehen lässt“, sagte Grunder gegenüber der Nachrichtenagentur sda. Bei der Gründung der BDP vor dreieinhalb Jahren habe er nicht gedacht, dass die Partei so weit kommen würde. „Weil ich mich mit viel Herzblut engagiert habe, wird der Rücktritt auch mit Wehmut verbunden sein.“
Der 55-jährige Emmentaler Grunder wurde 2007 in den Nationalrat gewählt – damals noch für die SVP. Bekanntheit erlangt hatte er zuvor unter anderem als Präsident des Langnauer Eishockeyclubs SCL Tigers und als Pferdezüchter.
Grunders grösster Erfolg als Parteipräsident war die Wiederwahl von Bundesrätin Widmer-Schlumpf im vergangenen Dezember. Im Jahr 2007 war die damalige Bündner SVP-Regierungsrätin anstelle Christoph Blochers in die Landesregierung gewählt worden. In der Folge kam es in Kantonen Graubünden, Bern und Glarus zu Abspaltungen von der SVP. Im November 2008 wurde schliesslich die BDP Schweiz gegründet.
Wahlen am 5. Mai
Nach den Abgang von Grunder soll die Parteispitze breiter abgestützt werden, wie die BDP am Sonntag mitteilte. Das Vizepräsidium wird auf zwei Personen ausgebaut, wobei die Bündner Regierungsrätin Barbara Janom ihr Amt behalten wird. Interessierte am Amt des Parteipräsidenten können sich bis Ende März melden.
Die Wahl des neuen Präsidiums erfolgt am 5. Mai an einer Delegiertenversammlung in Glarus. Mit den Vorbereitungen betraut wurde eine Findungskommission bestehend aus Grunder selbst, dem Fraktionspräsidenten Hansjörg Hassler und dem Berner Alt-Nationalrat Albrecht Rychen.
Bereits Interesse bekundet hat BDP-Nationalrat Martin Landolt. Der Glarner sagte auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda, dass er sich eine Kandidatur intensiv überlegen würde. Das Parteipräsidium sei ein sehr interessantes Amt. Bestandteil der Überlegungen werde sein, inwieweit sich das Amt mit seiner Arbeit als Politberater innerhalb der Grossbank UBS vereinbaren liesse.