Starke Reaktion von Beat Feuz im Weltcup-Super-G in Kvitfjell: Der Berner triumphierte im ersten von drei Rennen in Norwegen ex-aequo mit Klaus Kröll (Ö) und übernahm die Führung im Gesamtweltcup.
In Abwesenheit des in der Overall-Wertung zuvor führenden Österreichers Marcel Hirscher und des zuvor zweitklassierten Kroaten Ivica Kostelic sicherte sich Feuz das Maximum von 100 Punkten. Damit liegt der Emmentaler bereits vor der Abfahrt am Samstag und dem zweiten Super-G am Sonntag um fünf Punkte vor Hirscher (1140:1135). Pikantes Detail am Rande: Am Tag von Feuz‘ fünftem Weltcup- und viertem Saisonsieg feierte Hirscher seinen 23. Geburtstag. Der rekonvaleszente Titelverteidiger Kostelic ist acht Rennen vor Saisonende mit 1043 Punkten Gesamtdritter.
Feuz, dessen linkes Knie seit dem Parallelslalom in Moskau lädiert ist („Während dem Fahren spüre ich nichts, doch sonst muss ich mich schonen.“), gelang im Hundertstel-Krimi auf der Olympia-Piste von 1994 eine Punktlandung. Vier Hundertstel langsamer, und der 25-Jährige aus Schangnau wäre am Ort, wo er vor einem Jahr seinen ersten Sieg auf oberster Stufe geschafft hatte, „nur“ Dritter geworden hinter Kröll und dem Norweger Kjetil Jansrud (0,03 Sekunden zurück). Didier Cuche lag als Vierter ebenfalls nur einen Zehntel hinter dem siegreichen Duo Feuz/Kröll zurück.
Ex-aequo-Siege sind im Weltcup selten, aber nichts Ungewöhnliches. Letztmals triumphierten bei den Männern der Norweger Aksel Lund Svindal und der Franzose Cyprien Richard zeitgleich (im Januar 2011 beim Riesenslalom in Adelboden). In einem Super-G gab es diese Situation zuletzt 2005 auf der Lenzerheide mit den Amerikanern Daron Rahlves und Bode Miller.
Auch in der Disziplinen-Wertung präsentiert sich die Lage für Cuche und Feuz – bei zwei noch ausstehenden Rennen – vielversprechend. Zwar führt Svindel (Fünfter am Freitag mit 0,17 Sekunden Rückstand), aber nur noch zwei Punkte vor Cuche. Feuz‘ Rückstand als Dritter beträgt 25 Zähler.
Zuletzt in Bansko (Bul) und Crans-Montana lief es Carlo Janka gar nicht nach Wunsch. Am Freitag in Kvitfjell verriet der Bündner hingegen wieder Aufwärtstendenz. Janka rundete als Achter das gute Schweizer Resultat ab (0,59 zurück). Alle anderen Schweizer Fahrer verpassten die Top 20.
Kvitfjell (No). Weltcup-Super-G der Männer: 1. Beat Feuz (Sz) und Klaus Kröll (Ö) 1:32,35. 3. Kjetil Jansrud (No) 0,03 zurück. 4. Didier Cuche (Sz) 0,10. 5. Aksel Lund Svindal (No) 0,17. 6. Matthias Mayer (Ö) 0,49. 7. Joachim Puchner (Ö) 0,58. 8. Carlo Janka (Sz) 0,59. 9. Erik Guay (Ka) 0,62. 10. Max Franz (Ö) 0,63. Ferner: 24. Didier Défago (Sz) 1,75. Ohne Weltcuppunkte: Silvan Zurbriggen (Sz) 2,31. Tobias Grünenfelder (Sz) 2,61. Christian Spescha (Sz) 2,95.