Beat Hefti gewinnt im Eiskanal von Innsbruck/Igls als Dritter die zweite WM-Medaille seiner Karriere. Rico Peter verliert am Start zu viel und enttäuscht als Zehnter.
Hefti verbesserte sich mit seinem Anschieber Alex Baumann am zweiten Tag noch vom 4. in den 3. Rang. Die beiden Appenzeller mussten sich nur den beiden Deutschen Francesco Friedrich und Johannes Lochner geschlagen geben. Sein erstes WM-Gold verpasste Hefti um 22, die Silbermedaille um 5 Hundertstel. Den sensationell viertplatzierten Briten Bruce Tasker distanzierte Hefti um zwei Zehntel.
Der knappe Rückstand auf Platz 2 fuchste die Schweizer kaum. «Ich bin mehr als zufrieden», sagte Hefti mit einem gefüllten Champagner-Glas in der Hand. «Ich hatte drei sehr gute Läufe und einzig im vierten Durchgang einen kleinen Fehler in der Kurve 9.» Er fuhr am Samstag zweimal die drittbeste und am Sonntag zweimal die zweitbeste Laufzeit. Die Saison war nicht einfach verlaufen, nachdem sich zunächst Alex Baumann am Rücken und dann Hefti an der Achillessehne verletzt hatten. Erst vor Wochenfrist in St. Moritz konnten die beiden wieder voll angreifen – und feierten prompt den EM-Titel.
Seine bisher einzige WM-Medaille hatte Hefti 2013 in St. Moritz als Zweiter gewonnen. Für Baumann war es das erste Edelmetall an Weltmeisterschaften. Vor einem Jahr in Winterberg waren die beiden Vierte geworden. «Das war mein grosses Ziel», sagte Baumann, der in einem Monat 31-jährig wird und noch nicht weiss, ob er seine Karriere fortsetzen wird. Sie seien wohl physisch noch nicht ganz beim Maximum, sagte er. Insofern seien die Startzeiten sehr erfreulich.
Bei Rico Peter stimmten diese nicht. Der 32-jährige Aargauer suchte den Grund dafür bei sich, denn Anschieber Thomas Amrhein sei gut in Form. In der Bahn fuhr er mit Ausnahme des vierten Durchgangs, in dem sie noch vom 8. auf den 10. Platz zurückfielen, sauber. Dies weckt bei ihm Hoffnungen auf die Vierer-WM in einer Woche. Mit dem grossen Schlitten rechnet er sich bessere Chancen aus.
Sieger Friedrich holte mit seinem Sieg als erst dritter Pilot nach dem Italiener Eugenio Monti (1957 bis 1961) und dem heutigen deutschen Cheftrainer Christoph Langen (1993 bis 1996) drei WM-Titel in Serie mit dem kleinen Schlitten. Er litt bis kurz vor der WM an Adduktorenproblemen und startete im ersten Durchgang verhalten. Danach steigerte sich der 25-jährige Sachse kontinuierlich und setzte sich am Ende souverän durch. Friedrich und Lochner, der Neffe von Ex-Weltmeister Rudi Lochner, hatten bereits vor einem Jahr die ersten beiden WM-Plätze belegt. Im Weltcup kam der Junioren-Weltmeister Lochner wegen der starken deutschen Konkurrenz erst zu vier Einsätzen, in diesem Winter zu keinem einzigen.