Basel erhält ein modernes Containersystem zur unterirdischen Abfallentsorgung. Die Kosten von 26,5 Millionen Franken übernehmen zum Teil die Industriellen Werke Basel, weil diese in der Vergangenheit zu hohe Abfallgebühren verrechnet haben.
Der Bebbisagg, in dem bisher die Haushaltsabfälle der Stadt Basel entsorgt wurden, soll bald nicht mehr im Basler Stadtbild anzutreffen sein. In den nächsten Jahren stellt das Departement für Wirtschaft, Soziales und Umwelt (WSU) für die Abfallentsorgung vollständig auf ein unterirdisches Containersystem um.
Am Dienstag gab das WSU bekannt, dass Einwohner und Betriebe ihren Abfall rund um die Uhr entsorgen können werden. Die Abfallsäcke muss man dann nicht mehr bis zum nächsten Abfuhrtag in der Wohnung, im Keller oder auf dem Balkon zwischenlagern. Ziel dieser Massnahme sei, die ästhetisch störenden Bebbisäcke aus dem Stadtbild zu beseitigen und auch die Müllmänner zu entlasten. Diese werden wohl teilweise durch mechanische Vorrichtungen ersetzt.
IWB übernimmt Grossteil der Kosten
Das Netz der Unterflurcontainer soll so dicht sein, dass die Distanz zu jeder Haustür höchstens 100 Meter beträgt. Bereits bestehende gemischte Systeme in Zürich oder im Erlenmattquartier bewährten sich laut WSU. In fünf bis zehn Jahren sollen genügend Unterflurcontainer zur Verfügung stehen. Dazu sind Investitionen in der Höhe von 26,5 Millionen Franken notwendig, die im Lauf der nächsten sieben Jahre anfallen. Der Regierungsrat beantragt dafür beim Grossen Rat einen entsprechenden Rahmenkredit.
Weil die IWB in den letzten Jahren zu hohe Verbrennungskosten berechneten, steuern sie 20 Millionen Franken bei. Nach der vollständigen Einführung der Abfallentsorgung mit Unterflurcontainern wird die Abfallentsorgung jährlich um rund eine Million Franken billiger sein.
Das Ganze soll Teil des Fünf-Säulen-Konzepts für mehr Sauberkeit in Basel werden. Bereits drei Massnahmen sind umgesetzt: Es wird intensiver gereinigt und Aufklärung betrieben – und wer «littert», illegal und unzeitig Abfall entsorgt oder wild plakatiert, wird härter gebüsst.
Nun führt das WSU noch die beiden letzten Massnahmen ein: Das Gewerbe wird stärker in die Abfallentsorgung einbezogen, und an Grossveranstaltungen sollen dank eines Mehrwegsystems bis zu 70 Prozent weniger Abfall produziert werden.