Der einst stark von Abholzung bedrohte Great-Bear-Regenwald an der kanadischen Pazifikküste ist künftig zum grössten Teil vor Zerstörung geschützt.
Die Provinzregierung von British Columbia gab am Montagabend einen umfassenden Schutzplan bekannt, den nach zehnjährigen Verhandlungen auch indigene Gemeinschaften, Umweltschutzorganisationen und Forstunternehmen unterzeichneten. Das Waldgebiet von der Grösse Belgiens erstreckt sich über 3,6 Millionen Hektar bis nach Alaska und ist für seine Biodiversität bekannt.
Auf 85 Prozent des Gebiets wird es gemäss der jetzt erzielten Einigung keinen industriellen Holzeinschlag mehr geben. Die übrigen 15 Prozent stehen der örtlichen Forstwirtschaft offen, unterliegen jedoch strengen Auflagen für kommerziellen Holzeinschlag.
Umweltschützer aus verschiedenen Ländern hatten seit den 90er Jahren zusammen mit indianischen Ureinwohnern den Einschlag in diesem Gebiet durch ihre Protestaktionen verzögert. Nach ihren Angaben wurden die Regenwälder an der kanadischen Westküste – die letzten nördlichen Regenwälder der Erde – seit Jahren kahlgeschlagen.
Mit den Bäumen verschwinde der letzte Lebensraum von Grizzly-Bären, Seeadlern, Wölfen, Kermode-Bären und zahllosen anderen Tierarten. Die Regenwälder wurden demnach zu Schnittholz-, Papier- und Chemiezellstoff verarbeitet.
Für die Umweltschutzorganisation Greenpeace ist die Einigung ein «riesiger Erfolg für den Great-Bear-Regenwald und für den internationalen Waldschutz». Bereits 2006 und 2009 seien durch die weltweiten Proteste erste Schutzmassnahmen erwirkt worden.