Dominique Aegerter gelingt im GP von Italien der ersehnte Befreiungsschlag. Der zuvor in dieser Saison kriselnde Berner wird in Mugello Dritter. Tom Lüthi hingegen stürzt in Führung liegend.
Aegerter überfuhr die Ziellinie nach 21 Runden mit 5,280 Sekunden Rückstand auf den Spanier Tito Rabat, der sich knapp vor WM-Leader Johann Zarco (Fr) durchsetzte. Für Aegerter war es der erste Podestplatz seit Mitte August 2014, als er in Indianapolis ebenfalls Dritter geworden war.
Nach starkem Qualifying mit den Positionen 2 (Aegerter) und 4 (Lüthi) sah es aus Schweizer Sicht nach dem Moto2-Rennstart in Mugello für kurze Zeit noch um einiges verheissungsvoller aus. Aegerter setzte sich mit einem Blitzstart gleich an die Spitze, dicht gefolgt von Lüthi.
In der zweiten Runde überholte der 125er-Weltmeister von 2005 seinen Teamkollegen. Hinter dem Schweizer Duo war sogar schon eine kleine Lücke entstanden, weil der von der Pole-Position gestartete Brite Sam Lowes den Italiener Simone Corsi zu Fall gebracht hatte.
Doch bereits in der nächsten Runde fanden die Hoffnungen auf einen historischen Schweizer Doppelerfolg ein abruptes Ende. Lüthi unterlief in extremer Schräglage in einer langgezogenen Rechtskurve ein Fahrfehler. Das Motorrad rutschte ihm weg und der Berner Routinier fand sich im Kies wieder. Eine Weiterfahrt war für Lüthi unmöglich.
Einer der Profiteure der zahlreichen Stürze war Randy Krummenacher. Der Zürcher wurde 14. und holte zum dritten Mal in Serie Punkte. Robin Mulhauser wurde 22., Jesko Raffin 23.
In der WM-Wertung baute Zarco die Führung durch Lüthis Missgeschick deutlich aus. Der Franzose führt nun mit 31 Punkten Vorsprung vor Titelverteidiger Rabat (109:78). Lüthi hingegen fiel mit nun 41 Zählern Rückstand von der zweiten an die dritte Stelle zurück. Aegerter verbesserte sich in der Gesamtwertung von der 20. an die 13. Position.
Jorge Lorenzo sicherte sich im MotoGP-Rennen in Mugello den dritten Sieg in Serie. Der Spanier, der zuletzt schon in Jerez und Le Mans triumphiert hatte, holte sich seinen 57. GP-Erfolg mit grossem Vorsprung. Zweiter wurde der von der Pole-Position gestartete Italiener Andrea Iannone (Ducati).
Als Dritter schaffte es Lorenzos Yamaha-Teamkollege Valentino Rossi auch im sechsten Grand Prix der Saison in die Top 3. Der neunfache Weltmeister aus Italien liegt im WM-Klassement weiterhin in Führung. Lorenzo allerdings verkürzte seinen Rückstand auf Rossi weiter, auf nun noch sechs Punkte (112:118).
Der Spanier Marc Marquez hingegen befindet sich endgültig in der Krise. Der zweifache MotoGP-Weltmeister stürzte in der 18. von 23 Runden an dritter Stelle liegend. In der WM-Wertung fiel Marquez (69 Punkte) noch hinter Iannone auf den 5. Platz zurück.
In der Moto3-Klasse gewann der 20-jährige Portugiese Miguel Oliveira seinen ersten Grand Prix. Der Brite Danny Kent baute mit dem 2. Platz in Mugello seine WM-Führung nach einem Drittel der Saison auf bereits 46 Punkte aus.