Befürworter der Buchpreisbindung starten Abstimmungskampf

„Ja zum Buch“: Unter diesem Slogan haben Buchhändler, Autoren und Verleger den Abstimmungskampf für die Wiedereinführung der Buchpreisbindung eröffnet. Sie werden unterstützt von Politikern und der Stiftung für Konsumentenschutz.

Fixe oder freie Preise? Blick in eine Buchhandlung in Zürich (Archiv) (Bild: sda)

„Ja zum Buch“: Unter diesem Slogan haben Buchhändler, Autoren und Verleger den Abstimmungskampf für die Wiedereinführung der Buchpreisbindung eröffnet. Sie werden unterstützt von Politikern und der Stiftung für Konsumentenschutz.

Ein Ja in der Eidg. Abstimmung vom 11. März stärke Buchhandlungen und Verlage, sichere die kulturelle Vielfalt, fördere Schweizer Literatur und senke die Preisunterschiede zum Ausland ohne einen einzigen Steuerfranken, argumentierten die Befürworter an einer Medienkonferenz in Bern.

Die Preisbindung sei ein einfaches Lenkungsinstrument, um die Buchvielfalt zu sichern: Durch einen auf Inhalt, Qualität und Preis ausgerichteten Wettbewerb würden auch in Zukunft Werke kleinerer Schweizer Verlage und (noch) unbekannter Autoren publiziert und fänden über ein gutes Buchhandlungsnetz den Weg zu den Lesern.

Die Buchpreisbindung halte die Bücherpreise über das gesamte Buchsortiment tief – nicht nur für wenige Bestseller in Discountern, halten die Befürworter weiter fest.

Mit der Einführung der Preisbindung würden die in den letzten Monaten als Folge des tiefen Euros gesenkten Listenpreise – also die von den Verlagen empfohlenen Preise – für alle Händler verbindlich. Damit würden bei Einführung der Preisbindung zu einem fairen Preis die Preisunterschiede zum Ausland kleiner.

Hohe Preise und Monokultur

Die Erfahrungen aus der Romandie oder auch England zeigten, dass der deregulierte Buchmarkt nicht für Qualität und Vielfalt sorge, sondern für hohe Preise und Monokultur.

Rabattschlachten auf wenigen Massentiteln stünden stark überhöhten Preisen beim restlichen Sortiment gegenüber. Massives Buchhandels- und Verlagssterben führe zu kultureller Verarmung.

Die Autorinnen und Autoren, Buchhändler und Verleger aller Landesteile werden von Vertretern von BDP, CVP, FDP, Grünen, SP und SVP unterstützt. Für ein Ja am 11. März werben auch die Stiftung für Konsumentenschutz SKS, der Verband der Autorinnen und Autoren AdS, Swips (Swiss Independent Publishers) und andere.

Das Parlament hatte im Frühling 2011 die Wiedereinführung der Buchpreisbindung beschlossen – vier Jahre nach ihrer Abschaffung. Ein Komitee unter der Führung der Jungparteien von FDP und SVP ergriff das Referendum gegen das Gesetz.

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