Innerhalb einer Woche haben Swissmedic und der Zoll über 100 Sendungen mit gefährlichen Arzneimitteln aus dem Verkehr gezogen. Dies geschah im Rahmen der international koordinierten Aktion „PANGEA V“.
Die Behörden ordneten auch die Schliessung von 13 Schweizer Internetseiten an, über welche illegal Arzneimittel vertrieben worden waren. Dies teilten Swissmedic und die Zollverwaltung am Donnerstag mit.
Rekordmenge beschlagnahmt
Die international koordinierte Aktionswoche macht Konsumentinnen und Konsumenten jährlich auf die Gefahren von Arzneimitteln aus dem Internet aufmerksam. An der Aktion nahmen dieses Jahr 100 Länder teil. Koordiniert wurde sie von Interpol und der Weltzollorganisation.
An Flughäfen und in Postzentren überprüften die Behörden weltweit insgesamt mehr als 133’000 verdächtigte Postsendungen. Interpol teilte mit, es seien 3,75 Millionen Medikamente im Wert von über 8 Millionen Euro beschlagnahmt worden – so viele wie noch nie bei einer solchen Aktion. 80 Personen wurden verhaftet, 18’000 illegale Webseiten gesperrt.
Erektionsförderer und Schlankheitsmittel
Die Schweizer Behörden führten die Kontrollen zusammen mit den Kollegen aus dem Fürstentum Liechtenstein durch. Sie untersuchten rund 750 verdächtige Pakete – über die Hälfte davon war illegal. Bei den beschlagnahmten Arzneimitteln handelte es sich hauptsächlich um Erektionsförderer, Schlankheitsmittel, Psychopharmaka und Antibiotika.
Swissmedic schätzt, dass pro Jahr ungefähr 50’000 illegale Arzneimittelsendungen in die Schweiz gelangen. Das Heilmittelinstitut weist immer wieder auf die Gefahren hin: Es bestehe keine Garantie, dass die bestellte Ware tatsächlich den deklarierten Wirkstoff enthalte. Medikamente aus unsicheren Quellen gefährdeten die Gesundheit und könnten sogar zum Tod führen.