Behörden bestätigen Suizid von Kates Krankenschwester

Die britische Krankenschwester, die nach ihrer Verwicklung in einen Telefonscherz eines australischen Radiosenders tot aufgefunden wurde, hat sich erhängt. Dies geht aus dem am Donnerstag veröffentlichten Autopsie-Bericht hervor.

Blumen zum Gedenken an die verstorbene Krankenschwester beim König-Edward-VII.-Spital in London (Bild: sda)

Die britische Krankenschwester, die nach ihrer Verwicklung in einen Telefonscherz eines australischen Radiosenders tot aufgefunden wurde, hat sich erhängt. Dies geht aus dem am Donnerstag veröffentlichten Autopsie-Bericht hervor.

Jacintha Saldanha habe zudem drei Abschiedsbriefe hinterlassen, sagte ein Polizist bei einer Gerichtsanhörung in London. Hinweise auf ein Verbrechen gebe es nicht. Die Gerichtsmedizin eröffnete eine Untersuchung des Falls, der auf den 26. März vertagt wurde.

Die 46-Jährige Krankenschwester war beim Scherzanruf vor einer Woche im König-Edward-VII.-Spital ans Telefon gegangen, wo Prinz Williams Frau Kate wegen Schwangerschaftsbeschwerden behandelt wurde.

Am anderen Ende der Leitung gaben sich zwei Moderatoren des australischen Radiosenders 2DayFM als Königin Elizabeth II. und Prinz Charles aus. Sie erkundigten sich nach dem Zustand der Schwangeren.

Saldanha stellte den Anruf zu einer Kollegin durch, die ihrerseits entgegen den Vorschriften Auskunft gab. Drei Tage später wurde die zweifache Mutter tot in ihrer Wohnung gefunden. 2DayFM versprach inzwischen, ihre Hinterbliebenen mit mindestens 500’000 australischen Dollar (rund 490’000 Franken) zu entschädigen.

Untersuchung in Australien

Die australische Medienaufsicht untersucht den Fall ebenfalls. Die Untersuchung richte sich gegen den Sender 2Day FM und nicht gegen die betroffenen Moderatoren. Geprüft werde unter anderem, ob die Radiostation die Vorschriften zum Persönlichkeitsschutz verletzt habe, betonte die Medienaufsicht ACMA am Donnerstag.

Der australische Medienkonzern Southern Cross Austereo (SCA), zu dem 2DayFM gehört, betonte, der Sender habe die Klinik vor der Ausstrahlung des Telefonmitschnitts fünf Mal angerufen, um die Aufnahme zu besprechen.

Das Spital erklärte dagegen, weder die Leitung noch die Presseabteilung der Klinik seien kontaktiert worden. Gemäss den australischen Vorschriften muss vor der Ausstrahlung eines Telefonscherzes im Radio die Zustimmung des Betroffenen eingeholt werden.

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