Sri Lankas Behörden haben 131 Bootsflüchtlinge auf dem Weg nach Australien festgenommen. Die Marine habe am Samstag einen Fischtrawler mit 109 Menschen an Bord vor der Ostküste Sri Lankas geortet und in den Hafen Trincomalee 260 Kilometer nordöstlich von Colombo gebracht, teilten Marine- und Polizeibeamte am Sonntag mit.
Das Boot wurde demnach beschlagnahmt. Zudem seien weitere 22 mutmassliche Flüchtlinge unter dem Verdacht festgenommen worden, illegal die Insel an Bord eines anderen Trawlers verlassen zu wollen.
In Sri Lanka wurden in den vergangenen Tagen damit mehr als 250 Menschen unter dem Vorwurf festgenommen, illegal das Land verlassen zu wollen. Die Festnahmen erfolgten, nachdem zuletzt mehrere Boote mit illegalen Einwanderern aus Sri Lanka und anderen Ländern auf dem Weg nach Australien gesunken waren. Die Zahl der Toten bei zwei der Unglücke wird auf 94 geschätzt.
In den vergangenen Jahren brachen Flüchtlinge vor allem von Indonesien aus nach Australien auf, um dort Asyl zu beantragen. In jüngster Zeit kommen die notdürftig ausgerüsteten Boote aber zunehmend auch aus Sri Lanka.
Australien will die Bootsflüchtlinge nach Malaysia abschieben. Im Gegenzug sollen tausende legal eingewanderte Flüchtlinge sich dauerhaft in Australien niederlassen können. Die australische Minderheitsregierung scheiterte jedoch bislang mit einem entsprechenden Gesetz am Widerstand im Parlament.