Am Sonntag hat das Warten endlich ein Ende. Im Schweizer Startspiel der Gruppe E gegen Ecuador kommt Valon Behrami und Gökhan Inler eine sprichwörtlich zentrale Rolle zu.
Es war ein Bild mit Symbolcharakter, das sich am Tag vor der Partie in Brasilia bot. Neben Nationaltrainer Ottmar Hitzfeld nahmen Captain Gökhan Inler und dessen Partner Valon Behrami auf dem Podium Platz. Jene zwei Spieler also, denen nach unglücklichen Aussagen von Inlers Manager im Winter zur Besetzung der Mittelfeldpositionen bei Napoli ein angespanntes Verhältnis nachgesagt wird.
Dass das für die Schweiz so wichtige Duo nebeneinander sass, weil es sich längstens versöhnt hat. Genau das sollte diese Besetzung der Plätze an der obligaten Pressekonferenz belegen. «Es könnte einer der Gründe sein, dass zwischen uns alles ok ist», sagte Behrami. «Das Team braucht uns zusammen. Wir kennen die Wichtigkeit dieses Spiels.»
Für Behrami geht es gegen Ecuador nicht zuletzt darum, mit Weltmeisterschaften so etwas wie Frieden zu schliessen. In Brasilien steht der Tessiner mit der Urkraft und dem Gespür für Balleroberungen zum dritten Mal im Schweizer Aufgebot, viel Glück war ihm 2006 in Deutschland und 2010 in Südafrika nicht beschieden.
Vor acht Jahren konnte Behrami nach einer Adduktorenentzündung aus dem letzten Test gegen China nur reduziert trainieren, am Ende hatte er einen einminütigen Einsatz im letzten Gruppenspiel gegen Südkorea in der persönlichen WM-Statistik. Im zentralen Mittelfeld standen ihm damals Johann Vogel und Ricardo Cabanas vor der Sonne.
2010 widerfuhr Behrami, erneut im letzten Test vor der Abreise, ein ähnliches Schicksal. Dannzumal war es eine Muskelverletzung im rechten Oberschenkel, die einen Einsatz im Startspiel gegen Spanien verunmöglichte. Und gegen Chile sah er wegen eines angeblichen Ellbogenschlags gegen Arturo Vidal nach 31 Minuten die rote Karte. Deshalb sagte Behrami vor der Partie gegen Ecuador mit einem Grinsen: «Ich bin glücklich, dass ich eine zweite Chance erhalte und werde alles geben, damit ich wenigstens einmal ein Spiel fertig machen kann.»