Wenige Tage nach den Anschlägen von Kopenhagen ist das jüdische Terroropfer beerdigt worden. Der 37-jährige Dan Uzan hatte vor einer Synagoge in der dänischen Hauptstadt Wache gehalten, als ihn der Attentäter in der Nacht zum Sonntag erschoss.
In der Synagoge hatten 80 Menschen eine Bat Mizwa gefeiert. «Hätte er nicht dort gestanden, zusammen mit zwei Polizisten, hätten wir ein Massaker erlebt», sagte der frühere dänische Ministerpräsident Lars Løkke Rasmussen vor der Beisetzung am Mittwoch.
Gäste der Bat Mizwa hatten erzählt, dass der junge Wachmann die Feiernden gewarnt hatte. «Er ist ein waschechter Held», sagte Claus Bentow, dessen Tochter Bat Mizwa feierte, dem Fernsehsender TV2. «Wir werden ihn nie vergessen.»
Uzan hatte schon früher als Freiwilliger im Sicherheitsteam der jüdischen Gemeinde gearbeitet. Er galt als äusserst hilfsbereit und warmherzig.
«Alle, die ihn getroffen haben, würden sagen, dass Dan einer der fröhlichsten Menschen war, die sie kennen», sagte ein Freund des 37-Jährigen bei der Beisetzung laut TV2. Viele hundert Menschen hatten sich versammelt, um Abschied von Uzan zu nehmen. Auch Ministerpräsidentin Helle Thorning-Schmidt kam zur Beerdigung.
Königin stolz auf Reaktion des Landes
Bei einem ersten Angriff auf ein Café war am Samstag ein 55-Jähriger gestorben. Am Sonntagmorgen erschoss die Polizei den Terroristen.
Die Anschläge seien für ihr Land nicht ganz überraschend gewesen, sagte Dänemarks Königin Margrethe dem niederländischen Fernsehen: «Wenn man es realistisch betrachtet, haben die Ereignisse in Paris uns darüber nachdenken lassen: Werden wir die nächsten sein? Und das waren wir.» Sie sei stolz darauf, wie das Land auf die Angriffe reagiert habe.
Der Attentäter Omar Abdel Hamid El-Hussein soll nach Medienberichten auf einem muslimischen Friedhof in dem Kopenhagener Vorort Brøndby beigesetzt werden. Die Eltern des Attentäters sind Medienberichten zufolge Palästinenser.
«Alle haben ein Recht darauf, begraben zu werden», sagte der Bürgermeister von Brøndby, Ib Terp, der Nachrichtenagentur Ritzau. «Aber ich hoffe natürlich nicht, dass sein Grab zu einer Wallfahrtsstätte wird.»
Die Kopenhagener Polizei ermittelt derweil die Hintergründe der Tat und mögliche Helfer. Zwei Männer sitzen bereits in Untersuchungshaft. Eine Person wurde am Mittwoch bei einer Polizeiaktion im südlichen Stadtteil Amager festgenommen. Ob die Festnahme etwas mit den Attentaten zu tun hatte, sagten die Ermittler aber nicht.