Zwei Jahre nach der Ölkatastrophe im Golf von Mexiko gibt es immer noch Sicherheitsmängel bei schwimmenden Bohrinseln. Ein vom Weissen Haus beauftragter Untersuchungsausschuss würdigte am Dienstag zwar die von der Ölindustrie und den Behörden erreichten Fortschritte.
Er mahnte jedoch zugleich, dass für die Sicherheit und den Umweltschutz „sehr viel mehr getan werden“ müsse. Allein in den vergangenen zehn Monaten habe es bei mindestens drei schwimmenden Öl- und Gasplattformen grössere Lecks gegeben.
In einem Bericht der Umweltschutzorganisation Oceana werden die Massnahmen zur Verbesserung von Sicherheit und Kontrolle nach dem „Deepwater Horizon“-Desaster als „beklagenswert unzureichend“ bezeichnet. Es gebe zwar neue Regeln – aber zu wenig Inspekteure und zu niedrige Bussgelder. Ausserdem seien die vorgesehenen Sicherheitsventile ungeeignet.
Profit wichtiger als Sicherheit
„Ohne strengere Regeln und ohne bessere Kontrollen werden die Ölunternehmen ihre Profite weiterhin über die Sicherheit stellen, und es wird mehr Probleme geben“, sagte Jacqueline Savitz von Oceana.
Die Bohrinsel „Deepwater Horizon“ des britischen Energiekonzerns BP war im April 2010 im Golf von Mexiko explodiert, es war der schlimmste Ölunfall in der Geschichte der USA.
Bei dem Unglück starben elf Arbeiter, hunderte Millionen Liter Erdöl strömten ins Meer. 87 Tage dauerte es, bis BP das defekte Bohrloch schliessen konnte. Die Küsten von fünf US-Bundesstaaten wurden verseucht, der Fischfang und der Tourismus an der Golfküste massiv geschädigt.