Bei Brand auf russischem Atom-U-Boot verletzen sich sieben Menschen

Der Brand am russischen Atom-U-Boot auf einem Werksgelände nahe Murmansk ist am Freitag gelöscht worden. Sieben Personen erlitten Rauchvergiftungen. Radioaktivität ist laut den Behörden keine ausgetreten.

Feuerwehrleute löschen den Brand am russischen Atom-U-Boot (Bild: sda)

Der Brand am russischen Atom-U-Boot auf einem Werksgelände nahe Murmansk ist am Freitag gelöscht worden. Sieben Personen erlitten Rauchvergiftungen. Radioaktivität ist laut den Behörden keine ausgetreten.

Für die Löscharbeiten des am Donnerstag ausgebrochenen Feuers waren elf Feuerwehrbrigaden, ein Löschboot und ein Helikopter im Einsatz. Der russische Zivilschutzminister Sergej Schoigu gab am Freitag bekannt, der Brand sei gelöscht. Das russische Staatsfernsehen zeigte Aufnahmen von der noch rauchenden Hülle des U-Bootes.

Atomwaffen befanden sich nach Behördenangaben nicht an Bord. Der Reaktor des Schiffes war stillgelegt, wie es weiter hiess. Es sei keine Radioaktivität ausgetreten. Für die Bevölkerung bestehe keine Gefahr, teilten die Zivilschutzbehörden mit.

Teile der Besatzung waren während den Löscharbeiten an Bord und kontrollierten ständig Temperatur und Kohlenstoffdioxid-Werte im Inneren des zu Reparaturarbeiten auf einem Dock liegenden U-Boots, wie die Nachrichtenagentur Itar-Tass am Freitag einen Sprecher des Verteidigungsministeriums zitierte.

Die Reparatur des mit Interkontinentalraketen bestückbaren U-Bootes werde mehrere Monate dauern, kündigte der für Verteidigung zuständige Vize-Regierungschef Dmitri Rogosin an. Ein Mitarbeiter der Untersuchungskommission sagte der Agentur Interfax, das Kriegsschiff werde möglicherweise ganz aus dem Bestand der Marine genommen.

Vorfall ernst genommen

Moskau nahm den Vorfall sehr ernst. Präsident Dmitri Medwedew entsandte Generalstabschef Nikolai Makarow nach Murmansk und ordnete eine Untersuchung zu den Ursachen an.

Nach anfänglichen Falschmeldungen versicherte Katastrophenschutzminister Schoigu, die zuständigen Behörden würden ab sofort umfassend und detailliert über alle Entwicklungen informieren. In einer ungewöhnlichen Entscheidung bestätigte das Aussenministerium nochmals alle Angaben des Verteidigungsministeriums.

Das 11’740 Tonnen schwere U-Boot „Jekaterinburg“ war am Donnerstag bei Reparaturarbeiten auf einem Dock in Brand geraten. Nach Darstellung der Behörden hatte Holz auf dem Werksgelände von Rosljakowo Feuer gefangen, das dann auf die äussere Hülle des Atom-U-Boots übergegriffen hatte. Das Fernsehen zeigte Bilder von riesigen Rauchschwaden, die zum Himmel aufstiegen.

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