Bei Brandkatastrophe an Tankstelle in Ghana sterben 90 Personen

Bei einer Brandkatastrophe an einer Tankstelle in Ghanas Hauptstadt Accra sind ist mindestens 90 Personen getötet worden. Die vielen Menschen hatten unter dem Dach der Tankstelle Schutz vor dem starken Regen gesucht.

Helfer tragen die sterblichen Überreste einer der bei der Explosion getöteten Person auf einen Transporter (Bild: sda)

Bei einer Brandkatastrophe an einer Tankstelle in Ghanas Hauptstadt Accra sind ist mindestens 90 Personen getötet worden. Die vielen Menschen hatten unter dem Dach der Tankstelle Schutz vor dem starken Regen gesucht.

Dann ereignete sich in der Tankstelle in der Innenstadt Accras aus unbekannten Gründen eine heftige Explosion und ein Feuer brach aus. Auch ein vollbesetzter Bus, der am Unglücksort wartete, wurde von den Flammen zerstört. Das Feuer hatte offenbar von einem angrenzenden Wohngebiet auf die Tankstelle übergegriffen.

Es seien 90 Tote bestätigt, sagte ein Sprecher der Polizei am Donnerstag der Nachrichtenagentur AFP. Er gehe aber davon aus, dass die Zahl der Toten letztlich höher liegen werde.

Spitäler in der Umgebung gaben an, ihre Leichenhallen seien voll. Unklar war, ob die Menschen allein wegen des Feuers gestorben waren. Medienberichten zufolge ertranken einige Menschen, als durch den starken Regen ein bereits von Müll verstopfter Abwasserkanal überlief. Auf der Strasse stand das Wasser kniehoch.

Alljährliche Überschwemmungen

Das Unglück in der Nähe des zentralen Platzes Kwame Nkrumah Circle löste Entsetzen aus. Ghanas Präsident John Dramani Mahama begab sich zum Unglücksort. «Dieser Verlust von Menschenleben ist eine Katastrophe und nahezu beispiellos», sagte er. «Viele Menschen sind gestorben, mir fehlen die Worte.»

Mahama drückte den Angehörigen der Opfer sein Beileid aus. Es müssten Massnahmen getroffen werden, um die Hauptstadt für die alljährlichen Überschwemmungen in der Regenzeit sicher zu machen, fügte der Staatschef hinzu.

Kommunikationsminister Edward Omane Boamah sprach von einem «nationalen Notstand». Seinen Angaben zufolge waren Armee, Polizei, Feuerwehr und die Katastrophenschutzbehörde im Einsatz, um die Betroffenen zu versorgen. Boamah forderte die Bewohner auf, Orte zu meiden, in denen es grosse Abwasserkanäle gibt.

Der Starkregen der vergangenen Tage hatte bereits vielerorts in Accra für Überschwemmungen und Chaos gesorgt. In einigen Stadtvierteln brach die Stromversorgung zusammen, weil Umspannwerke unter Wasser standen.

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