Bei der Calida Gruppe, die längst nicht mehr nur Wäscheherstellerin ist, hat sich zum drittem Mal in Folge der Reingewinn reduziert.
Die Gruppe hat noch immer schwer zu schlucken an der Expansion in Bereichen wie Gartenmöbel, Outdoor- oder Surfbekleidung. Das abgelaufene Geschäftsjahr ist geprägt von Kosten für Restrukturierungen.
Bei Calida hat sich 2016 der Reingewinn im Vergleich zum Vorjahr um 13,1 Prozent reduziert, so dass unter dem Strich 14,8 Millionen Franken blieben, wie Calida am Freitag mitteilte.
Den Gewinnrückgang begründet Calida mit Einmalkosten von 4 Millionen Franken für die Restrukturierungen bei der Millet Mountain Group, welche die drei Bergsport- und Outdoormarken Millet, Eider und Lafuma Outdoor vereinigt.
Der Betriebsgewinn auf Stufe EBIT reduzierte sich markant um 15 Prozent auf 18,3 Millionen Franken. Calida verweist jedoch darauf, dass der Betriebsgewinn ohne Einmaleffekte um 3,3 Prozent auf 22,3 Millionen Franken gesteigert wurde. Der Umsatz legte um 3,3 Prozent auf 370,9 Millionen Franken zu.
Über den Erwartungen
Diese Zahlen übertreffen die Erwartungen der Analysten. Die Experten von der Bank Vontobel und von der ZKB hatten einen Nettoumsatz von 362 Millionen Franken bzw. 366 Franken und einen EBIT von 16,7 Millionen Franken bzw. 17,5 Millionen Franken erwartet. Der Gewinn – allerdings nach Minderheiten – wurde von den Experten bei 12,3 Millionen Franken bzw. 12,2 Millionen Franken gesehen, schreibt die Finanznachrichtenagentur AWP.
Calida teilte zudem mit, dass die Gruppe die operative Führungsstruktur vereinfacht habe. Neu wird die oberste Managementebene mit den divisionsübergreifenden Funktionen eingeführt: Konzernchef (CEO) Reiner Pichler, Finanzchef (CFO) Thomas Stöcklin, operativer Chef (COO) Daniel Gemperle und Personalchefin Manuela Ottiger. Die erweiterte Gruppenleitung besteht künftig aus diesem Executive Board sowie sämtlichen General Managern der Divisionen: Neu geschaffen wurde die Division Online Services.
Für 2017 hält sich Calida bedeckt. Das laufende Jahr werde ein Übergangsjahr mit zusätzlichen Investitionen in das organische Wachstum sein, heisst es in der Mitteilung. Es könne aber trotz der weiterhin herausfordernden Entwicklung im europäischen Einzelhandel mit einer stabilen Entwicklung der Gruppe gerechnet werden.