An den Kassen des Grossverteilers Coop kann inskünftig auch mit der von der Postfinance lancierten Bezahl-App Twint bezahlt werden. Nachdem Testläufe in einzelnen Filialen offenbar erfolgreich verlaufen sind, wird das Bezahlen mit Twint nun schweizweit ausgerollt.
So sollen bis Ende Jahr rund 3000 Kassen in Coop-Supermärkten mit dem Gerät ausgerüstet werden, welche das Zahlen mit der App ermöglicht. Bis Ende Februar nächsten Jahres sollen dann noch alle restlichen Coop-Verkaufsstellen nachgerüstet werden, wie es am Donnerstag bei der Medienstelle des Grossverteilers auf Anfrage hiess.
Der Entscheid von Coop könnte im Konkurrenzkampf der unterschiedlichen Bezahl-Apps in der Schweiz eine nicht unwesentliche Bedeutung haben. Denn nun hat sich einer der grosser Akteure für ein System entschieden.
Twint kann davon profitieren, dass es nun über eine kritische Masse an Orten verfügt, wo mit der App bezahlt werden kann. Dies erhöht die Chance, dass überhaupt eine gewisse Zahl von Kunden Twint nutzen kann.
Neben Twint kämpft auch Paymit um eine möglichst starke Marktposition beim Bezahlen und Geldüberweisen mit dem Handy. Hinter der Paymit-App stehen der Finanzmarktinfrastrukturdienstleister SIX, diverse Banken sowie der Telekomkonzern Swisscom. Mit Paymit kann allerdings erst Geld von einem an einen anderen Benutzer überwiesen werden. Eine Bezahlfunktion kennt die App noch nicht.
Konkurrenzieren müssen Twint und Paymit längerfristig zwar ohnehin mit internationalen Systeme wie zum Beispiel ApplePay. Dennoch dürfte es entscheidend sein, welches System in den nächsten Monaten am meisten Nutzer und Zahlstellen für sich gewinnen kann, da sich kaum mehrere Systeme parallel etablieren dürften.
Während Coop sich bereits für ein System entschieden hat, setzt die Migros vorerst noch auf eine eigene App. Diese funktioniert allerdings nicht mit der Funktechnologie NFC, sondern mit Barcodes, die an der Ladenkasse eingescannt werden. Bereits angekündigt, Twint testen zu wollen, haben auch die SBB und der Kantinenbetreiber SV Group.