Bei den Kloten Flyers spitzt sich die Lage weiter zu. Präsident Jürg Bircher und der als Nachfolger vorgesehen gewesene Adrian Fetscherin geben kontroverse Einschätzungen zur Finanzsituation ab.
Fetscherin hielt fest, dass ihm zwar schriftlich Antworten auf einen Fragen-Katalog gegeben worden seien. «Doch die Antworten waren teilweise völlig unzureichend, geschweige denn von aussagekräftigen Dokumenten belegt.» Bircher meinte zu Fetscherins Rückzug: «Er war in voller Kenntnis der Sachlage, das war ja im Vertrag festgehalten. Die Kündigung wird von unserer Seite akzeptiert, vorbehältlich der Einigung der Modalitäten.»
Weiter sagte Bircher an der Medienkonferenz im Beisein dreier Verwaltungsrats-Kollegen: «Wir gehen davon aus, dass die Kloten Flyers in der nächsten Saison in der National League A spielen werden. Es sollte keinen Abgang aus dem Team aufgrund der aktuellen Situation geben. Seit Freitagmittag sei man wegen des Rückzugs von Fetscherin, der per 1. Mai die Geschäftsführung hätte übernehmen sollen, gezwungen, nach Alternativen zu suchen.»
Fetscherin war an der Medienkonferenz von Bircher anwesend. Seine Bitte um Anhörung wurde abgewiesen. Eine Gegenerklärung musste er deshalb kurzfristig andernorts, in einem Andachtsraum eines Altersheims (!) unweit des Klusplatzes, verbreiten. Fetscherin sprach von mindestens drei verschiedenen Lohnrastern für mehrere Spieler, mit unterschiedlich deklarierten Lohnsummen in der Höhe von teilweise über 60’000 Franken (darunter beispielsweise die vertragliche Bindung mit Marcel Jenni).
Fetscherin geht trotz seiner beschränkten Einsicht in die Bücher von aktuellen Verbindlichkeiten in der Höhe von mindestens sechs Millionen Franken aus, wenn die Rechnung per 30. April abgeschlossen wird. «Ich hätte vielleicht nicht schon mit der Liga sprechen dürfen. Aber ich musste doch vorfühlen bei der Liga. Ich war verpflichtet, vor Antritt meiner Aufgabe alles zu überprüfen. Es ist noch unklar, was bei einem Konkurs passieren würde. Ich will dann bereit sein, mit meinen Leuten zu übernehmen. Namen kann ich allerdings noch keine nennen.»